- Die Ermittler gehen derzeit von einem politischen Motiv für den Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern aus.
- Saskia Esken hat nun Friedrich Merz eine Mitschuld an dem Feuer attestiert.
- Die SPD-Vorsitzende warf dem CDU-Chef vor, "Hass und Hetze" gegen Geflüchtete zu schüren.
Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern hat die SPD-Vorsitzende Saskia Esken konservativen Politikern vorgeworfen, Hass gegen Geflüchtete zu bedienen und damit den Boden für solche Taten zu bereiten.
Konkret mit Blick auf CDU-Chef
Merz hatte Ende September im Gespräch mit "Bild TV" gesagt: "Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus dieser Flüchtlinge: nach Deutschland, zurück in die Ukraine, nach Deutschland, zurück in die Ukraine." Nach teils harscher Kritik an seiner Äußerung relativierte er später seine Aussage und bezeichnete sie als "unzutreffende Beschreibung eines in Einzelfällen zu beobachtenden Problems".
Güler: "So schäbig sollten Demokraten niemals miteinander umgehen"
Die Einlassungen der letzten Zeit zur Aufnahme von Schutzsuchenden in Deutschland sind verantwortungslos – und sie bereiten den Boden nicht nur für gesellschaftliche Spaltung, sondern letztlich auch für solch kriminelle Taten."
Aus den Reihen der Union schlug Esken nach ihrem Angriff auf Merz teils scharfe Kritik entgegen. Die CDU-Politikerin
Sie forderte die SPD-Vorsitzende auf, sich zu für ihre Äußerungen zu entschuldigen. "Bei aller Meinungsverschiedenheit: So schäbig sollten Demokraten niemals miteinander umgehen."
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und frühere Generalsekretär seiner Partei, Paul Ziemiak, wies die Vorwürfe Eskens ebenfalls zurück.
Bei Twitter schrieb er am Freitag, Merz für den Brand der Flüchtlingsunterkunft "mitverantwortlich zu machen, ist so unglaublich unanständig, dass einem wirklich die Worte fehlen. Diese schäbige parteipolitische Profilierung ist der #SPD unwürdig."
Staatsschutz ermittelt nach Brand in Flüchtlingsunterkunft
Bei dem Brand in Groß Strömkendorf bei Wismar war am Mittwochabend das ehemalige Hotel, das als Unterkunft diente, weitgehend zerstört worden. In dem Gebäude waren zum Zeitpunkt des Feuers 14 Geflüchtete aus der Ukraine und drei Betreuer. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und vermutet einen politischen Hintergrund. Der Staatsschutz ermittelt.
Zahlreiche Politiker hatten am Donnerstag ihre Bestürzung über den Brand ausgedrückt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte an, dass der Rechtsstaat mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln reagieren werde, sollte sich der Verdacht der Brandstiftung bestätigen. (dpa/thp)