Wieder einmal fallen ukrainische Zivilisten einem russischen Raketenangriff zum Opfer: Aus der Stadt Kramatorsk wird der Einschlag eines Geschosses in ein Café gemeldet. Mindestens acht Menschen sterben. Derweil geben Nawalny und Stoltenberg Einschätzungen zum Aufstand der Wagner-Söldner ab.
Nach einem russischen Raketenangriff auf ein Café in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk ist die Zahl der Toten auf mindestens acht gestiegen. Unter den Opfern, die aus den Trümmern eines getroffenen Cafés gezogen wurden, seien auch drei getötete Kinder, teilten die Behörden am Mittwochmorgen mit.
Zwei der Kinder waren demnach 2008 geboren, eines im Jahr 2011. Die Zahl der Verletzten wurde mit 56 angegeben. Am Vorabend war zunächst von mindestens 3 Toten und mehr als 40 Verletzten die Rede gewesen. Einsatzkräfte räumten den Behörden zufolge weiter Trümmer beiseite, um nach möglichen Verschütteten zu suchen.
Selenskyj verurteilt Angriff in Kramatorsk scharf
Zuvor hatte bereits der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mitgeteilt, die russische Armee habe Kramatorsk am Dienstagabend zwei Mal beschossen und dabei unter anderem ein Lokal getroffen.
Selenskyj entlässt Chef von staatlichem Rüstungskonzern Ukroboronprom
Das Präsidentenbüro in Kiew veröffentlichte ein Dekret zur Entlassung des Chefs des Rüstungskonzerns Ukroboronprom, Jurij Hussjew. Er hatte den Posten seit Dezember 2020 inne. Nachfolger soll laut Berichten der 31 Jahre alte Chef des Panzerwerks im ostukrainischen Charkiw werden, Herman Smetanin. Eine offizielle Bestätigung lag dazu zunächst nicht vor.
In der Holding Ukroboronprom sind alle Rüstungsunternehmen der Ukraine konzentriert. Laut der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" hatte Selenskyj von Hussjew eine höhere Produktion der Kurzstreckenrakete Sapsan (Wanderfalke) erwartet.
USA kündigen weitere Militärhilfe für Ukraine in Millionenhöhe an
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges zur Verfügung. Das Verteidigungsministerium in Washington kündigte ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 500 Millionen US-Dollar (rund 456 Millionen Euro) an.
Darin enthalten sind nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme, Bradley-Schützenpanzer, Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Ausrüstung zur Minenräumung sowie Wärmebildsysteme und Nachtsichtgeräte.
Nawalny über Söldner-Aufstand: Niemand hat Putin unterstützt
Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny bescheinigte dem russischen Präsidenten
Nato-Generalsekretär warnt vor Unterschätzung Russlands
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte davor, die Bedrohung durch Russland nach dem Söldneraufstand weniger ernst zu nehmen. Es sei klar, dass der illegale Krieg von Kremlchef Putin gegen die Ukraine in Russland Gräben vertiefe und neue Spannungen geschaffen habe, sagte der Norweger in Den Haag am Rande von Vorgesprächen zum Nato-Gipfel im Juli.
Zugleich dürfe man Russland aber nicht unterschätzen. Wichtig sei es nun, die Ukraine weiter zu unterstützen. Vom Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius erwarte er ein klares Signal in diese Richtung.
Was am Mittwoch wichtig wird:
In der Ost- und Südukraine setzt die ukrainische Armee ihre Gegenoffensive fort und versucht, weitere besetzte Orte zu befreien. (dpa/fte)

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