Während die Kämpfe im russischen Gebiet Kursk andauern, steht die ukrainische Armee in der Ostukraine unter Druck. Angesichts des nahenden Winters wird in Kiew hoher Besuch aus Brüssel erwartet.
Die ukrainischen Streitkräfte haben die Schlagkraft der russischen Armee im Gebiet Donezk nach Angaben von
Selenskyj hob auch die seit August währenden Kämpfe im russischen Grenzgebiet Kursk hervor. Dort seien zehntausende russische Soldaten gebunden und auch zahlreiche Gefangene gemacht worden, sagte er. Die Angaben beider Kriegsparteien zum Geschehen auf dem Schlachtfeld lassen sich in der Regel kaum unabhängig überprüfen.
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Selenskyj will nach Angaben seines Büros zunächst bei der UN-Generalversammlung in New York sprechen und dort am Rande Gespräche führen. Außerdem sei neben der Zusammenkunft mit Biden und Harris in Washington ein Treffen mit dem republikanischen Präsidentschaftsanwärter und Ex-Präsidenten Donald Trump geplant.
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Russischer Bombenangriff auf nordöstliche ukrainische Großstadt Sumy
Der ukrainische Präsident ging in seiner Abendbotschaft auch auf einen russischen Angriff auf die Großstadt Sumy im Nordosten des Landes ein. Nach Angaben des Innenministeriums wurde eine Frau getötet und mindestens 13 Menschen wurden verletzt. "Russland musste wissen, dass dies ein Altenheim ist - keine Militärbasis, kein Militärobjekt", sagte Selenskyj. Die Angreifer hätten im Laufe des Donnerstags fast 90 Gleitbomben gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. "Wir werden der russischen Armee unbedingt auf diesen Terror antworten, spürbar antworten."
Der ukrainische Generalstab informierte in seinem Bericht über fortdauernde Kämpfe. Entlang der gesamten Frontlinie habe es über 90 russische Angriffe gegeben. Der Großteil sei abgewehrt worden. Ein Teil der Gefechte dauerte zur Berichtszeit jedoch noch an. Zu Frontveränderungen machte der Generalstab genauso wie zur Lage im russischen Grenzgebiet Kursk keine Aussagen.
Die russische Armee beanspruchte im Frontabschnitt Kurachowe im Donezker Gebiet die Eroberung des Ortes Heorhijiwka für sich. Ukrainische Militärbeobachter stuften das Dorf teils als umkämpft, teils als russisch kontrolliert ein.
Im ukrainisch kontrollierten Teil des Gebiets Kursk wurden im September nach Angaben der ukrainischen Militärverwaltung 23 Zivilisten getötet. "Die Russen haben begonnen, friedliche Einwohner zu beschießen", sagte der Vertreter der ukrainischen Militärkommandantur, Olexij Dmytraschkiwskyj. Auch hierfür gab es keine unabhängige Bestätigung.
UN warnt vor langen Stromsperren im Winter
Die Vereinten Nationen warnten unterdessen vor langen Stromabschaltungen im Winter infolge der russischen Raketenattacken auf die ukrainische Energieinfrastruktur. Befragte Experten gingen von Stromsperren zwischen 4 und 18 Stunden pro Tag aus. Auswirkungen werde das vor allem auf Bewohner von Hochhäusern haben, die in den oberen Etagen auf elektrisch betriebene Pumpen für die Wasser- und Zentralheizungsversorgung angewiesen seien.
Der Strommangel kann dem Bericht zufolge auch massive Auswirkungen auf den Betrieb von Kanalisationssystemen und Kläranlagen haben. Im schlimmsten Szenario mit Stromausfällen von über drei Tagen werde ungeklärtes Abwasser in Flüsse geleitet werden müssen, um Rückstaus zu vermeiden. Der massenhafte Einsatz von mit Diesel und Benzin betriebenen Notstromern verschlechtere zudem die Luftqualität in den ukrainischen Städten. Besonders betroffen vom Strommangel seien Alte, Kranke, Menschen mit Behinderungen, Binnenflüchtlinge und andere einkommensschwache Haushalte.
Zwischen März und September habe das russische Militär in neun Wellen systematisch Kraftwerke, Stromnetze und Anlagen für die Stromverteilung angegriffen. Der Strombedarf im Winter wurde im Bericht für Spitzenzeiten mit über 18 Gigawatt angegeben. Ukrainische Schätzungen gehen von einer Eigenproduktion von 14 bis 15 Gigawatt und einem Defizit von bis zu 4 Gigawatt aus, das nicht vollständig durch Importe aus der EU oder dem Nachbarland Moldau gedeckt werden kann. (dpa/bearbeitet von sbi)
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