- Laut dem britischen Verteidigungsministerium nutzt Russland Luftabwehrraketen am Boden.
- Wieso das eine große Gefahr für Zivilisten bedeutet.
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine setzen britischer Geheimdienstexperten zufolge verstärkt Flugabwehr-Raketen gegen Ziele am Boden ein. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Bericht des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor. Demnach leiden die Russen unter einem "kritischen Mangel" an Boden-zu-Boden-Raketen und greifen daher zu den für den Abschuss von Fluggeräten bestimmten Waffen. Konkret geht Großbritannien davon aus, dass S-300- und S-400-Systeme zum Einsatz kommen. Diese stellten aber ein hohes Risiko für die Zivilbevölkerung dar, so die Experten weiter.
"Es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese Waffen ihre anvisierten Ziele verfehlen und zivile Opfer verursachen, weil sie nicht optimiert sind für diesen Zweck", hieß es in der Mitteilung. Zudem sei das Personal, das die Raketen abschieße, nicht ausreichend geschult.
Vitaly Kim: Sieben russische Angriffe mit Luftabwehrraketen
Das britische Verteidigungsministerium bezieht sich in dem Bericht auf Aussagen von Vitaly Kim, dem Gouverneur der südukrainischen Region Mykolajiw. Kim hatte am Donnerstag von sieben Angriffen Russlands mit Luftabwehrraketen gesprochen.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa/tar)