Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) weist die Kritik an ihrem Gesetzentwurf einer zweiwöchigen bezahlten Auszeit für Partnerinnen und Partner nach der Geburt eines Kindes zurück.

Mehr aktuelle News

Das geplante Gesetz für die Familienstartzeit sei keine große Belastung für die Wirtschaft. Das Fraunhofer-Institut habe die Kosten modellhaft berechnet und diese seien "überschaubar", sagte die Grünen-Politikerin "Zeit online" (Dienstag).

Der Gesetzesentwurf soll es den Partnern und Partnerinnen von Müttern ermöglichen, sich direkt nach der Geburt eines Kindes zehn Tage bei vollem Lohnausgleich von der Arbeit freizustellen. Der Arbeitgeber soll die dadurch entstehenden Kosten analog zum Mutterschutz tragen. Für ein Unternehmen mit 100 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bei einem relevanten Durchschnittslohn von 3700 Euro brutto seien es monatlich rund 208 Euro mehr, sagte die Familienministerin.

"Partnerschaftlichkeit und Gesundheitsschutz" der Eltern würden so gestärkt sowie Vorteile für die Wirtschaft erbracht. Gelingt es laut Paus von Anfang an eine gemeinsame Aufgabenteilung hinzubekommen, kehrten Mütter früher wieder in den Beruf zurück. "Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es auch im Interesse der Unternehmen, wenn Frauen schneller in den Beruf zurückkehren."

Die geplante Familienstartzeit, auch bekannt als Vaterschaftsfreistellung, soll im Januar 2024 kommen. Dabei sollen Partner künftig nach der Geburt eines Kindes zwei Wochen lang bezahlt frei machen können, ohne wie bislang dafür Urlaub oder Elternzeit in Anspruch nehmen zu müssen. Die gemeinsame Partnerzeit nach der Geburt solle ein Schutz- und Schonraum werden, sagte Paus.  © dpa

JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.