Bei einem israelischen Militäreinsatz in Nablus im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge rund ein Dutzend Palästinenser durch Schüsse verletzt worden. Darunter sei auch ein 14-Jähriger, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Montag in Ramallah mit.

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Er sei mit einer Schussverletzung in der Brust ins Krankenhaus gekommen. Sein Zustand sei stabil. Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdiensts Roter Halbmond wurden 12 Palästinenser durch Schüsse oder Gummigeschosse getroffen. Zudem seien rund 75 Menschen durch Tränengas verletzt worden.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden während des Einsatzes in Nablus zwei Terrorverdächtige festgenommen. Dabei sei es zu Konfrontationen mit Palästinensern gekommen. Demnach wurden Steine auf Soldaten geworfen sowie in Richtung der Einsatzkräfte geschossen. Diese hätten "mit Mitteln zur Auflösung der Unruhen und mit scharfer Munition reagiert", hieß es von der Armee.

Nablus gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. Am Donnerstag wurden dort bei einem Militäreinsatz drei Mitglieder islamistischen Palästinenserorganisation Hamas getötet. Sie sollen einen tödlichen Anschlag auf drei israelische Frauen im vergangenen Monat verübt haben.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem extrem angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden dort 105 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 17 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen ums Leben.

Israel hat während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser fordern die Gebiete dagegen für einen eigenen Staat - mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.  © dpa

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