"Entscheide Dich" lautet der zentrale Appell zum Tag der Organspende am 3. Juni. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) riefen am Donnerstag die Bürger dazu auf, sich zu informieren, eine persönliche Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren.

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"Nur so können Sie sicher sein, dass Ihr persönlicher Wille umgesetzt wird, Ihre Angehörigen von einer schweren Entscheidung entlastet werden und Sie die Chance haben, nach Ihrem Tod anderen Menschen zu helfen", sagte Lauterbach laut Pressemitteilung. "Zeigen Sie Solidarität mit den Menschen auf den Wartelisten. Organspenden retten Leben, möglicherweise auch einmal das Ihrer Angehörigen, Freunde oder sogar Ihr eigenes."

Lauterbach plädierte erneut dafür, über eine Widerspruchslösung im Parlament zu diskutieren. In dem Fall müsste man sich aktiv dagegen aussprechen, wenn man nach dem Tod keine Organe spenden will. Derzeit ist es umgekehrt: Man muss aktiv zustimmen, wenn man Organspender werden will.

"Das sind wir denjenigen schuldig, die vergeblich auf Organspenden warten", sagte Lauterbach. "Die Widerspruchslösung lässt jeder Person die Entscheidungsfreiheit, über seine Organe selbst zu bestimmen. Gleichzeitig ist sie ein Anstoß, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Vor allem aber bietet die Einführung der Widerspruchslösung die Chance zu einem Paradigmenwechsel bei der Organspende."

Die Organspendezahlen hatten 2022 einen Tiefpunkt erreicht. Bundesweit gab es nur 869 postmortale Organspender. 8.500 Menschen warten auf eine lebensrettende Transplantation. Die zentrale Veranstaltung findet in diesem Jahr am 3. Juni in Düsseldorf statt.  © dpa

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