Deutschland und Südkorea haben angesichts zunehmender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und aggressiverem Vorgehen Chinas im Indopazifik eine engere Zusammenarbeit vereinbart. "Südkorea ist nicht nur eine gefestigte Demokratie, sondern außerhalb von Europa auch einer unserer engsten Wertepartner", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Samstag nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Außenminister Park Jin in der Hauptstadt Seoul. Park sagte, angesichts des 140. Jahrestags deutsch-koreanischer Beziehungen in diesem Jahr sei der strategische Dialog beider Länder diesmal besonders bedeutsam.

Mehr aktuelle News

Raketentest nicht zu rechtfertigen

Baerbock sagte: "Die völkerrechtswidrigen Raketentests Nordkoreas sind durch nichts zu rechtfertigen und stellen eine reale Bedrohung für die Sicherheit im Pazifik und insbesondere für euer Land dar." Sie versicherte: "Ihr könnt euch darauf verlassen, dass wir als Partner fest an eurer Seite stehen." Man werde "das aggressive Verhalten Nordkoreas und die ständigen Völkerrechtsbrüche nicht ignorieren" und sich auch weiterhin an der Überwachung der Sanktionen gegen Pjöngjang beteiligen.

Baerbock: Deutschland kann viel von Südkorea lernen

Es drohten weitere Provokationen durch Nordkorea, warnte Park mit Verweis auf den jüngsten Test einer atomwaffenfähigen Interkontinentalrakete durch das Nachbarland am Donnerstag. "Wir brauchen eine strenge Reaktion auf internationaler Ebene." Die Denuklearisierung sei weiter das Ziel der südkoreanischen Politik. Auch dafür sei die Unterstützung Deutschlands erforderlich. Unter Denuklearisierung verstehen die USA und Südkorea die Abrüstung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms.

Baerbock sagte, gerade bei der von der Bundesregierung geplanten Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit durch die Diversifizierung der Lieferketten könne Deutschland viel von Südkorea lernen. Sie kündigte auch eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen sowie einen verstärkten gemeinsamen Kampf gegen die Klimakrise an.  © dpa

JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.