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Es geht um diesen Arbeitsplatz: die Haupthalle (Agora) im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Dem transatlantischen Verteidigungsbündnis gehören derzeit 29 europäische Staaten sowie die USA und Kanada an.
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Und für ihn wird ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gesucht: der aktuelle Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Amtszeit des norwegischen Sozialdemokraten läuft Ende September aus. Sie war wegen der besonderen Umstände des russischen Kriegs gegen die Ukraine bereits verlängert worden.
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Viele Politikerinnen und Politiker sind der Meinung: Nach Stoltenberg soll erstmals eine Frau das Verteidigungsbündnis leiten. Zu den möglichen Kandidatinnen gehört Chrystia Freeland, Finanzministerin und stellvertretende Generalsekretärin von Kanada. Sie hat ukrainische Vorfahren und soll laut dem Fachmagazin "Foreign Policy" auch die Unterstützung der USA haben. Allerdings hat bisher noch nie ein Nicht-Europäer den Nato-Chefsessel besetzt. Zudem verfehlt Kanada (wie viele andere Mitgliedsstaaten) das Nato-Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben.
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Immer wieder genannt wird Kaja Kallas, derzeit Ministerpräsidentin von Estland. Sie hat sich durch ein entschlossenes Auftreten gegenüber Russland profiliert. Oder ist gerade das ein Problem? Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" schrieb zu den Spekulationen: "Man wisse nicht, raunen Kritiker, ob die Estin, deren Mutter einst von den Sowjets nach Sibirien verschleppt wurde, nicht mit allzu großer Feindseligkeit und Härte auf Moskau blicke."
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Im Ausland eher wenig bekannt ist Kersti Kaljulaid, ehemalige Präsidentin von Estland. Sie war schon einmal im Rennen um die Stoltenberg-Nachfolge - dann wurde seine Amtszeit aber verlängert. "Foreign Policy" zufolge ist unklar, ob Kaljulaid weiterhin Interesse hat.
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Mehrere Nato-Mitgliedstaaten sollen sich für die Deutsche Ursula von der Leyen ausgesprochen haben. Die CDU-Politikerin ist derzeit Präsidentin von "Europas Regierung", der EU-Kommission. Sie würde damit allerdings eine Leerstelle auf ihren aktuellen Posten hinterlassen, für den sie eigentlich noch große Pläne hat. Ein Sprecher wies entsprechende Pläne zurück: Es handele sich um "unbegründete Spekulationen".
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Oder wird es doch ein Mann? Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez ist ebenfalls im Gespräch. Zuletzt hat er immer wieder spitzendiplomatische Ambitionen gezeigt, zum Beispiel bei einem Treffen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Zudem könnte Sánchez Interesse an einem neuen Job haben: Ende 2023 wird in Spanien gewählt. Ob seine Sozialisten dann die Macht verteidigen können, ist ungewiss.
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Sie hat diese Erfahrung bereits gemacht: Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin hat die Parlamentswahlen gerade verloren. Sie könnte nun ebenfalls auf der Suche nach einem neuen Job sein - und ist im Ausland beliebt und bekannt. Allerdings ist ihr Land gerade erst der Nato beigetreten. Wahrscheinlich käme der Posten der Nato-Generalsekretärin für die Finnen zu früh.
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Ihm wird schon lange Interesse an einem Posten im Ausland nachgesagt: Der niederländische Premierminister Mark Rutte war schon als EU-Ratspräsident im Gespräch. In Den Haag regiert der Liberale bereits seit mehr als zwölf Jahren - allerdings unter wachsendem innenpolitischen Druck. Unter ausländischen Staats- und Regierungschefs ist er gut vernetzt.
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Immer wieder genannt wird auch Ben Wallace, Verteidigungsminister von Großbritannien.
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Eine alte Bekannte und eine Überraschung: "Foreign Policy" zufolge ist auch Theresa May im Gespräch, von 2016 bis 2019 eher glücklose Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Die Briten könnten gerade in Osteuropa mit ihrer starken Unterstützung der Ukraine punkten, wenn sie einen Landsmann oder eine Landsfrau ins Nato-Hauptquartier schicken wollen.