- Christian Lindner hat den geplanten steuerlichen Inflationsausgleich für Menschen verteidigt.
- Es sei nur gerecht, dass "die arbeitende Mitte der Gesellschaft" ebenfalls bedacht werde.
Bundesfinanzminister
Die vom Kabinett auf den Weg gebrachten Pläne zielen darauf, die Auswirkungen der Inflation auf die Einkommensteuer abzufedern. Dafür soll im nächsten Jahr unter anderem der Grundfreibetrag angehoben werden, also das Einkommen, bis zu dem man keine Steuer zahlt. Auch weitere Eckwerte des Steuertarifs sollen verschoben werden, um den Effekt der kalten Progression auszugleichen. So bezeichnet man eine Art schleichende Steuererhöhung, wenn man weiter hohe Steuern zahlt, obwohl die Kaufkraft wegen der Inflation sinkt. Auch der Spitzensteuersatz soll künftig erst bei höheren Einkommen greifen.
Lindner appellierte an die Länder, den Plänen zuzustimmen
Lindner appellierte an die Länder, den Plänen zuzustimmen. "Es kann nicht sein, dass der Staat von der Inflation profitiert, während Familien nicht mehr wissen, wie sie mit ihrem Einkommen über die Runden kommen sollen." Was für den Bund gelte, müsse in gleicher Weise für die Länder gelten. Finanzierungsnotwendigkeiten gebe es nicht nur beim Staat. Mit dem Gesetz will die Bundesregierung auch das Kindergeld und den steuerlichen Kinderfreibetrag anheben.
Von der Opposition kam prinzipielle Unterstützung, aber auch Kritik. Unions-Fraktionsvize Mathias Middelberg (CDU) nannte die "Rückgabe von Übergewinnen" des Staates aufgrund der Inflation einen guten Baustein im Entlastungspaket. Das Gesetz wirke aber erst im nächsten Jahr, zehn Milliarden Euro aus diesem Jahr behalte der Bund noch. © dpa

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