Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich mit Blick auf die Debatte um die Finanzierung einer Kindergrundsicherung gegen immer höhere Sozialtransfers ausgesprochen.

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Der FDP-Chef sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Statt über wirksame Mittel gegen die Gründe von Kinderarmut zu diskutieren, wird nur über weitere Milliardentransfers gesprochen. Soziale Politik aber bemisst sich nicht am Umfang der Etats, sondern an nachhaltig sozialen Ergebnissen im Alltagsleben."

Lindner sagte weiter: "Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, werden wir Leistungen für Kinder neu ordnen und den Zugang erleichtern. Immer höhere Sozialtransfers helfen Familien nicht weiter." Denn Kinderarmut sei oft in Bildungs- oder Erwerbsarmut der Eltern begründet. "Gerade für Familien, in denen bisher kein eigenes Einkommen erzielt wird, gibt es bessere Hilfen als immer höhere Zahlungen. Insbesondere sollten wir Spracherwerb und Bildung bei den Eltern fördern, damit sie auf dem Arbeitsmarkt ein eigenes Einkommen erzielen können."

SPD-Chefin Saskia Esken hatte im ZDF-"Morgenmagazin" die von den Grünen und Bundesfamilienministerin Lisa Paus geforderte Summe von zwölf Milliarden Euro befürwortet. Mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten Kindergrundsicherung will die Ampel-Koalition mehr Kinder aus der Armut holen. Sie soll ab 2025 die staatlichen Leistungen für Familien und Kinder bündeln.

Umstritten ist jedoch, was alles dazugehören soll. Paus hat für die Kindergrundsicherung einen Bedarf von zwölf Milliarden Euro angemeldet, weil die bisherigen Hilfen ihrer Meinung nach Kinderarmut nicht ausreichend bekämpfen. Lindner hingegen sieht kaum Spielraum im Haushalt.  © dpa

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