Bei Demonstrationen gegen hohe Lebensmittelkosten ist es im Geschäftsviertel der kenianischen Hauptstadt Nairobi am Montag zu chaotischen Szenen gekommen. Nach Medienberichten setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein. "Viele Geschäftsleute haben in Nairobi aus Angst vor Plünderungen und Zerstörung ihre Geschäfte nicht geöffnet", sagte Kenias stellvertretender Präsident Rigathi Gachagua. Das Land habe durch die ausbleibenden Geschäfte knapp zwei Milliarden Kenia-Schilling (14 Millionen Euro) verloren. Gachagua versicherte jedoch, die Regierung habe die Lage im Griff. Neben Nairobi war auch Kisumu, die drittgrößte Stadt des Landes, von Protesten betroffen.
Infolge der weltweiten Inflation und einer seit Jahren anhaltenden Dürre in der Region am Horn von Afrika sind die Preise für Lebensmittel in Kenia zuletzt massiv gestiegen. Laut der Vereinten Nationen lagen die Preise für Mais und Bohnen teilweise 140 Prozent über denen der vergangenen fünf Jahre. Kenias Präsident William Ruto hatte vor seiner Wahl im vergangenen Jahr versprochen, die Lebensmittelpreise drastisch zu senken. Staatliche Subventionen in die Landwirtschaft waren jedoch ausgeblieben. © dpa