Berlin/Hamburg - Erstmals hat die Bundesrepublik die Verdienste ihrer aktiven und ehemaligen Soldaten mit einem Nationalen Veteranentag gewürdigt: mit Festveranstaltungen, Bundeswehr-Appellen, Militärvorführungen und in manchen Kommunen auch Sondervergünstigungen für Veteranen.
Verteidigungsminister
Bei der zentralen Veranstaltung in Berlin betonte Pistorius am Abend, es sei in den letzten Jahrzehnten zu kurz gekommen, denjenigen Wertschätzung, Dank und Respekt entgegenzubringen, die bereit seien - wenn es darauf ankomme - das höchste Gut, Gesundheit oder sogar Leben aufs Spiel zu setzen, damit "wir in diesem Land" auch in Zukunft noch in Freiheit, Frieden und Sicherheit leben können.
Bundestagspräsidentin: Höchste Zeit für Veteranentag
Für Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ist der erstmals veranstaltete Veteranentag überfällig. "Denn dieser Tag schafft etwas, das eigentlich lange gefehlt hat: öffentliche Sichtbarkeit, Anerkennung, Respekt für alle, die in den Streitkräften unseres Landes gedient haben", sagte die Schirmherrin der Veranstaltung am Reichstagsgebäude. Sie erwähnte auch die Angehörigen von Soldatinnen und Soldaten.
Wer als Veteran gilt
Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr den 15. Juni als Veteranentag festgelegt. Künftig soll der Tag jährlich am Wochenende vor oder nach diesem Datum gefeiert werden.
Als Veteranin oder Veteran gilt in Deutschland jede Soldatin und jeder Soldat - aktive und frühere, sofern sie ehrenhaft aus dem Dienst ausgeschieden sind. Etwa zehn Millionen Deutsche haben Wehrdienst geleistet oder waren Berufs- oder Zeitsoldaten. Etwa 500.000 Männer und Frauen waren im Auslandseinsatz, etwa in Afghanistan, Mali oder Bosnien-Herzegowina.
Prinz Harry hat auch etwas zu sagen
Überraschend wandte sich
Demonstrationen von Militärgegnern
Bei einer Demonstration gegen den neuen Veteranentag ist es laut Polizei in Berlin zu zehn Festnahmen gekommen. Im Rahmen des Aufzugs mit dem Motto "Wir feiern Eure Kriege nicht" seien verbotene Symbole aus der Versammlung heraus gezeigt worden, etwa die sogenannte Hirak-Faust, ein Symbol der seit Ende 2023 verbotenen Palästinenser-Organisation Samidoun. Angemeldet waren etwa 700 Demonstranten, laut Polizei nahmen etwa 300 teil.
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In Hamburg gingen mehrere linke Gruppen gegen den feierlichen Appell der Bundeswehr auf die Straße. Andernorts protestierten Militärgegner mit verfälschten Plakaten im Bundeswehr-Design gegen den Veteranentag.