2026 wird in Sachsen-Anhalt gewählt: Ministerpräsident Reiner Haseloff würde bei einem Wahlerfolg der AfD nicht bleiben wollen.

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Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) überlegt, im Fall eines Wahlsiegs der AfD bei der Landtagswahl 2026 das Bundesland zu verlassen. "Wenn die AfD zur Macht käme, dann wäre für mich wirklich die Grundsatzüberlegung, ob ich nach 72 Jahren meine Heimat verlassen würde", sagte Haseloff der "Bild"-Zeitung vom Montag. Für ihn wäre das dann "eine unerträgliche Atmosphäre".

Auch für seine Frau und viele in seinem Umfeld würde sich dann "die Grundsatzfrage stellen, ob man sich dies antun möchte", fügte er hinzu. Ins Ausland auswandern müsse er nicht, sagte Haseloff der Zeitung, er habe Familie in ganz Deutschland.

Haseloff sieht Landtagswahl 2026 als weitreichende Richtungswahl

Die nächste Wahl sei eine existenzielle Entscheidung, wie es in Sachsen-Anhalt weitergehe, hatte Haseloff bereits vergangene Woche im Landtag erklärt. In Sachsen-Anhalt findet die nächste Landtagswahl am 6. September 2026 statt. Haseloff ist seit 2011 Regierungschef und hat bisher offen gelassen, ob er noch einmal als Spitzenkandidat für seine Partei antritt. Die AfD hat Co-Fraktionschef Ulrich Siegmund bereits als Spitzenkandidaten gekürt.

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Die AfD wird in Sachsen-Anhalt schon seit Längerem als gesichert rechtsextrem eingestuft. Aktuell regiert in Sachsen-Anhalt ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. Die AfD stellt die zweitstärkste Fraktion im Landtag. Haseloff ist seit 2011 Ministerpräsident. Er leitet eine Koalition aus CDU, SPD und FDP.

Der "Bild" sagte Haseloff, die Entscheidung über die Spitzenkandidatur der CDU für den Landtagswahlkampf werde in wenigen Wochen bekannt gegeben. Er selbst wolle "nur eines: Es darf nie sein, dass eine AfD auf den Regierungsbänken sitzt und dass das, was sie an Programmatik präsentiert, jemals Realität wird." Das müsse verhindert werden. "Dem hat sich alles unterzuordnen." Mittlerweile habe man laut Haseloff im sachsen-anhaltinischen Landtag bereits das Gefühl, "in der letzten Phase der Weimarer Republik im Reichstag" zu sitzen.

Er warnte außerdem: "In Sachsen, in Thüringen, in Brandenburg gibt es keine absoluten Mehrheiten mehr der demokratischen Mitte." (afp/ bearbeitet durch ras)