Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil sind nach Kanada gereist, um sich Anregungen für die geplante Reform des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes zu holen. Über den Gesetzentwurf soll sich die Ampel-Koalition bereits grundsätzlich verständigt haben. Er könnte nach bisheriger Planung noch vor Ostern vom Kabinett beschlossen werden. Ihre Reise führt die beiden SPD-Minister zunächst nach Ottawa, am Montagabend geht es weiter nach Toronto. Neben Gesprächen mit kanadischen Regierungsvertretern sind Firmenbesuche und Treffen mit Fachleuten für Integration geplant.
Hochqualifizierte schrecken die vergleichsweise hohen Steuern
Deutschland gilt in vielen Ländern als attraktiver Studienort, weil es hierzulande keine hohen Studiengebühren gibt, anders als etwa in den USA. Fachkräfte zieht es dagegen häufig eher in die USA. Das hat mit der Sprache zu tun. Einige Hochqualifizierte schrecken allerdings auch die vergleichsweise hohen Steuern und Abgaben in Deutschland ab.
Mitte 2022 hielten sich rund 650.000 Nicht-EU-Bürger zu Bildungszwecken oder mit einem Aufenthaltstitel für Arbeitskräfte in Deutschland auf. Knapp 15 Prozent von ihnen waren Ausländer, die entweder als Fachkräfte oder Selbstständige in Deutschland lebten.
Kanada ändert die Regeln
Wie aus den Daten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) weiter hervorgeht, besaß etwa die Hälfte der als Bildungs- oder Arbeitsmigranten im Ausländerzentralregister gespeicherten Nicht-EU-Bürger einen Aufenthaltstitel zur Erwerbsmigration, darunter viele Menschen aus Indien und den Westbalkanstaaten.
Die Möglichkeiten für Arbeitskräfte, die nach Kanada einwandern wollen, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach geändert. Die geltenden Regeln orientieren sich jeweils stark an den aktuellen Bedürfnissen des Arbeitsmarktes. © dpa

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