Angesichts der jüngsten Wahl- und Umfrageerfolge für die AfD warnt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) davor, durch handwerkliche Fehler in der Regierungsarbeit weiteres Vertrauen in der Bevölkerung zu verspielen.
Der öffentlich ausgetragene Dauerstreit in der Ampel über das Heizungsgesetz habe viel Unsicherheit und Sorge bei Menschen erzeugt, die finanziell nicht so gut dastünden, sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). "Die Stimmung ist dermaßen aufgeheizt, da muss die AfD überhaupt nichts mehr machen. Die müssen einfach nur auf den nächsten Fehler warten."
Themen sind nicht verkehrt
AfD aus Protest gewählt
Die AfD erlebte in Umfragen zuletzt einen Höhenflug - derzeit steht sie bundesweit bei etwa 20 Prozent. Im südthüringischen Landkreis Sonneberg wurde der AfD-Politiker Robert Sesselmann zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt. In Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt wurde ein AfD-Politiker zum hauptamtlichen Bürgermeister bestimmt.
Haseloff meinte: "Der Großteil wählt die AfD aus Protest, und wenn wir vernünftig arbeiten, dann bekommen wir diese Wähler auch wieder. Den harten Kern müssen wir politisch sauber attackieren." Die AfD sei "temporär im Osten erfolgreicher", weil hier die Gesellschaft fragiler sei und Standards wie Einkommen und Rente niedriger seien. Die AfD habe im Osten den Nährboden gefunden, auf dem sie habe wachsen können. "Hier haben die Leute Brüche erlebt, die kein Westdeutscher kennt, der nach 1945 geboren wurde." © dpa

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