Das Finanzministerium will in den kommenden Jahren einen strikten Haushaltskurs verfolgen.

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Ausgaben und Maßnahmen müssten priorisiert, Einsparpotentiale identifiziert und realisiert werden, hieß es am Montag aus dem Ressort von Minister Christian Lindner (FDP). Trotz Konsolidierungsmaßnahmen bestehe in den Jahren 2025 bis 2027 ein haushaltspolitischer "Handlungsbedarf" von insgesamt 14,4 Milliarden Euro. Dieses Geld müsse also noch eingespart werden.

Die Bundesregierung hatte lange um die Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 gerungen. Dieser soll nun am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet werden. Laut Entwurf sollen die Ausgaben deutlich auf 445,7 Milliarden Euro zurückgehen. Mit Blick auf die Corona-Pandemie und die Energiekrise hieß es, nach krisenbedingten Mehreinnahmen solle zur finanzpolitischen "Normalität" zurückgekehrt werden.

Priorisierung und Neuverschuldung

Die Neuverschuldung soll 2024 bei 16,6 Milliarden Euro liegen. Damit soll die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse eingehalten werden. Es sei gelungen, im Entwurf eine Deckungslücke von 20 Milliarden Euro zu schließen, hieß es aus dem Finanzministerium. Man könne aber nicht von einem "Streichkonzert" sprechen. Ursprünglich hätten die Ressorts deutlich höhere Ausgabenwünsche gehabt.

Priorität hätten in den nächsten Jahren die Aufgabenfelder Verteidigung, Digitalisierung und Klimaschutz, hieß es. Zugleich hieß es mit Blick etwa auf Sozialausgaben, immer mehr Mittel seien gebunden, die Spielräume würden immer geringer.

Zur Finanzierung der geplanten Kindergrundsicherung sind für 2025 zwei Milliarden Euro veranschlagt. Das ist deutlich weniger als die zwölf Milliarden Euro, die Familienministerin Lisa Paus (Grüne) gefordert hatte. In der Koalition besteht zur Kindergrundsicherung damit noch Klärungsbedarf.  © dpa

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