Markus Söder (CSU), Janine Wissler (Linke) und Ricarda Lang (Grüne) am Politischen Aschermittwoch
1 10
Fangen wir mit Markus Söder an: Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident rechnete in der Dreiländerhalle Passau erwartungsgemäß mit der Ampel-Koalition ab. "Dies ist die schlechteste Bundesregierung, die Deutschland je hatte", sagte Söder und hielt der Ampel Zögerlichkeit vor: "Alle reden von Zeitenwende, aber bisher ist es nur eine Zeitlupe."
2 10
Der bayerische FDP-Vorsitzende Martin Hagen knöpfte sich dagegen die Bilanz von Markus Söder in Bayern vor: "Markus Söder wechselt seine Meinung häufiger als der FC Nürnberg seine Trainer. Auf den Mann ist kein Verlass", sagte er bei der traditionellen FDP-Kundgebung vor gut 400 Besuchern im niederbayerischen Dingolfing. "Die Söder-Regierung hat eine kümmerliche Bilanz und versucht davon abzulenken, indem sie seit über einem Jahr immer nur mit dem Finger nach Berlin zeigt und Ampel-Bashing betreibt."
3 10
Attacke von Rechts: Auch die AfD-Landtagsabgeordnete Katrin Ebner-Steiner teilte gegen die CSU aus: "Wir haben das Herz noch am rechten Fleck, während es den großkopferten CSU-lern in Passau längst in die Hose gerutscht ist."
4 10
Nasse Grüße aus Biberach: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann musste viel Häme einstecken, weil er in der Energiekrise dazu aufrief, öfter mal den Waschlappen zu benutzen statt zu duschen. Der Grünen-Politiker bewies Selbstironie: Er habe mittlerweile eine ganze Sammlung höchst origineller Waschlappen – auch ein Geschenk von Markus Söder aus Bayern. Mit seinem kurzen Einblick in den eigenen Morgenablauf habe er einen ganz persönlichen Beitrag geleistet zum Energiesparen – "und zur baden-württembergischen Reinlichkeitskultur", sagte Kretschmann.
Anzeige
5 10
Grünen-Chefin Ricarda Lang zielte bei ihrem Auftritt in Landshut ebenfalls auf Bayerns Ministerpräsidenten Söder: Es sei ihr nicht egal, dass hier in den vergangenen Jahren der Ausbau der Windkraft verschlafen und das Potenzial Bayerns nicht genutzt worden sei. "Was mir nicht egal ist, dass so Markus Söder den Wohlstand Bayerns und damit auch den Wohlstand Deutschlands gefährdet."
6 10
Und noch eine Spitze gegen Söder: Der bayerische SPD-Landeschef Florian von Brunn warf dem CSU-Chef Selbstdarstellertum statt zukunftsgerichteter Politik vor: Der Ministerpräsident sei ein "Ego-Shooter".
7 10
Die Freien Wähler arbeiteten sich vor allem an der Bundesregierung ab. Man brauche weniger rot-gelb-grünes "Ampel-Gehampel", sagte der Landesvorsitzende und bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in Deggendorf. "Wir Freien Wähler standen immer an der Seite des normalen Volkes, der normalen Bevölkerung, die dafür sorgt, dass dieses Land funktioniert", sagte Aiwanger. "Das ist unser Parteiprogramm, da brauchen wir keine Ideologie dazu, da brauchen wir in vielen Fällen nur den Stammtisch als die besseren politischen Berater."
8 10
Lars Klingbeil, SPD-Bundesvorsitzender, demonstrierte in Frankfurt am Main Unterstützung für die hessischen Sozialdemokraten, die im Herbst eine Landtagswahl zu bestehen haben. Deutliche Worte fand er auch: Die AfD sei "eine Schande für Deutschland" sagte er unter starkem Beifall. "Die liebt unser Land nicht, die will es spalten."
Anzeige
9 10
Bundesfinanzminister Christian Lindner nutzte den Aschermittwoch in Dingolfing dagegen für einen Tritt vor das Schienbein der eigenen Koalitionspartner: "Alle fordern nur Geld", kritisierte der FDP-Chef – und gab der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Grünen-Chefin Ricarda Lang einen Tipp: "Wenn Ihr was sucht für die Fastenzeit, auf was Ihr verzichten könnt – mein Vorschlag ist: bis Ostern Verzicht auf die tägliche Forderung nach Steuererhöhungen."
10 10
Janine Wissler, Vorsitzende der Linken, knöpfte sich in Passau dagegen den neuen Bundesverteidigungsminister vor: "Und jetzt fordert der neue Verteidigungsminister Pistorius – manchmal denkt man, Pistolius wäre langsam treffender – jetzt fordert er noch mehr Geld für die Rüstung. Dieses Geld, das wird doch dringend gebraucht für andere zentrale Fragen."