• Das deutsche Projekt zum Aufbau eines besseren Luftverteidigungssystem in Europa vergrößert sich.
  • Schweden und Dänemark haben sich der Initiative angeschlossen.

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Schweden und Dänemark haben sich dem deutschen Projekt zum Aufbau eines besseren europäischen Luftverteidigungssystems angeschlossen. Vertreter der beiden Länder unterzeichneten am Mittwoch im Brüsseler Nato-Hauptquartier das Abkommen zu der Initiative. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte: "Mehr Mitglieder bedeuten mehr Sicherheit und weniger Kosten für jedes einzelne Mitgliedsland." Die Vergrößerung der Initiative sei ein wichtiger Schritt zu mehr kollektiver Sicherheit innerhalb der Nato.

Das Gründungsabkommen für die "European Sky Shield Initiative" (Essi) wurde im vergangenen Oktober von Deutschland und 14 weiteren Staaten unterzeichnet. Das Projekt soll helfen, bestehende Lücken im derzeitigen Nato-Schutzschirm für Europa zu schließen. Defizite gibt dort beispielsweise im Bereich ballistischer Raketen, die auf ihrer Flugbahn große Höhen erreichen, aber auch bei der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern.

Krieg in der Ukraine hat Sicherheitslage in Europa verändert

Hintergrund der deutschen Initiative ist vor allem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Er hat die Sicherheitslage in Europa nach Einschätzung der Nato fundamental verändert und macht deswegen zusätzliche Anstrengungen bei der Luftverteidigung notwendig. Bislang war die Raketenabwehr in Europa vor allem auf mögliche Bedrohungen aus dem Iran ausgerichtet.

Künftig sollen nun unter anderem gemeinsam neue Waffensysteme eingekauft werden, die dann zusammen möglichst günstig ein großes Gebiet abdecken. Eines der ersten Projekte könnte eine Bestellung von Patriot-Flugabwehrraketen werden.

Nicht beteiligt an der Initiative sind bislang Länder wie Polen, Frankreich und Italien. Zumindest mit Blick auf Polen zeigte sich Pistorius am Mittwoch allerdings optimistisch. "Ich kann mir vorstellen, dass das bald passiert", sagte er zu der Frage, ob er einen Meinungswandel in Warschau noch für denkbar hält. (dpa/tas)