• Der oberste chinesische Außenpolitiker Wang Yi hat den USA vorgeworfen, in der Affäre um den im US-Luftraum abgeschossenen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon "hysterisch" und "lächerlich" zu reagieren.
  • Die USA hätten in dem Fall "grundlegende Fakten ignoriert, übermäßige Gewalt angewendet und die Situation aufgebauscht", sagte er im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz.

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Der oberste chinesische Außenpolitiker Wang Yi hat den Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons durch die US-Streitkräfte auf der Münchner Sicherheitskräfte scharf kritisiert. "Das ist, würde ich sagen, absurd und hysterisch", sagte Wang laut offizieller englischer Übersetzung am Samstag in einer Fragerunde nach seiner Rede auf der Konferenz. "Das ist ein hundertprozentiger Missbrauch der Anwendung von Gewalt. Es ist ein Verstoß gegen internationale Regeln."

Vor knapp zwei Wochen hatte das US-Militär einen mutmaßlichen Spionageballon vor der Küste des Bundesstaats South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Die USA werfen China vor, es habe Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking spricht dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei. Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis.

Wang: USA haben gegen Konvention verstoßen

Die USA hätten mit dem Abschuss gegen die Chicagoer Konvention zur zivilen Luftfahrt verstoßen, sagte Wang. "Das akzeptieren wir nicht." Die Vereinigten Staaten hätten damit keine Stärke gezeigt. Das Gegenteil sei der Fall. Wang warf den USA vor, damit von innenpolitischen Problemen ablenken zu wollen.

Ob der oberste chinesische Außenpolitiker in München US-Außenminister Antony Blinken treffen wird, blieb auch am Samstag zunächst unklar. Aus beiden Delegationen hieß es, ein solches Treffen sei bisher nicht geplant. (dpa/ari)

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