Mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verlässt ein weiterer Regierungschef den Verwaltungsrat des ZDF. "Ministerpräsident Woidke ist der Auffassung, dass regelmäßige Wechsel in Kontrollgremien richtig sind", teilte Regierungssprecher Florian Engels am Freitag mit. "Deshalb stellt er sein Amt, das er gerne ausgeführt hatte, zur Verfügung." Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

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Im Dezember hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sein Amt im ZDF-Verwaltungsrat wegen "umfangreicher Verpflichtungen in Bayern" niedergelegt. In Bayern wird Anfang Oktober ein neuer Landtag gewählt und Söder tritt dabei erneut an. Mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Nachfolger gehört erstmals ein Grünen-Politiker dem Gremium an. Weitere Regierungschefs im Verwaltungsrat sind die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) - sie ist die Vorsitzende - und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).

Der Verwaltungsrat, neben dem Fernsehrat ein weiteres Kontrollgremium des ZDF, hat zwölf Mitglieder. Acht Mitglieder werden vom Fernsehrat gewählt, sie dürfen weder Teil einer Regierung noch Mitglied des Bundestages oder von Landtagen sein. Dazu kommen vier Vertreter der Länder. Der Verwaltungsrat überwacht die Tätigkeit des Intendanten vor allem in Haushaltsfragen. Eine Amtszeit dauert fünf Jahre, das Amt kann aber auch vorzeitig niedergelegt werden.

Woidke und Haseloff hatten vom ZDF eine Finanzplanung gefordert, die den Rundfunkbeitrag für die nächsten Jahre nicht steigen lässt. Sie hatten in einer in einer Protokollnotiz in der Sitzung im April nach Angaben aus Sachsen-Anhalt darauf hingewiesen, dass das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk "derzeit schwer erschüttert ist und insbesondere die Akzeptanz der Höhe des Rundfunkbeitrags stetig sinkt". Derzeit liegt der Rundfunkbeitrag bei 18,36 Euro pro Monat.  © dpa

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