Wie alle ausgeschiedenen Premierminister darf auch Boris Johnson neue Mitglieder für das House of Lords nominieren. Mit seiner Namensliste irritierte der Ex-Premier vor allem die Opposition. Zukünftig dürfen sich viele Helfer aus der "Partygate"-Affäre Sir oder Dame nennen.
Der britische Ex-Premierminister
Johnsons ehemaliger Büroleiter Martin Reynolds, der zu einer illegalen Lockdown-Feier in der Downing Street einlud, erhält ebenfalls einen royalen Titel. Seine einst enge Mitarbeiterin Shelley Williams-Walker, die bei einer Corona-Party am Vorabend der Beisetzung von Queen-Gemahl Prinz Philip die DJane gab, wird zur Dame.
Opposition: Johnson missbrauche Tradition für Vetternwirtschaft
Wie alle ausgeschiedenen Premierminister darf auch der 58-Jährige, der im September 2022 auf Druck seiner Partei zurückgetreten war, neue Mitglieder für das House of Lords ernennen oder für royale Ehrungen nominieren. Die Opposition kritisierte aber, Johnson missbrauche die Tradition für Vetternwirtschaft. Auch ehemalige Mitarbeiter Johnsons zeigten sich empört.
Berichten zufolge wollte der Ex-Premier zudem vier aktuelle Abgeordnete der Konservativen Partei für das House of Lords nominieren. Darunter sei Ex-Kulturministerin Nadine Dorries, die ihr Mandat im Unterhaus am Freitagnachmittag abgegeben hatte. Wegen der Gefahr einer Nachwahl in den Wahlkreisen der Tory-Abgeordneten inmitten schlechter Umfragewerte verzichtete sie aber offenbar auf die Ehre. (dpa/cgo)

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.