- Hat sich der russische Präsident Putin zu einem Einmarsch in die Ukraine entschlossen?
- Bislang hieß es bei der US-Regierung stets, das sei unklar.
- Jetzt geht US-Präsident Biden davon aus, dass der Beschluss gefallen ist.
- Unterdessen erhöht die Nato die Einsatzbereitschaft seiner Streitkräfte.
Russland plant nach Ansicht von US-Präsident
Die US-Regierung spreche so offen über Russlands Pläne, um Moskaus Bemühungen zu durchkreuzen, die Ukraine unter einem Vorwand anzugreifen, sagte Biden weiter. Falls Russland seine Pläne vorantreiben sollte, wäre es für einen "katastrophalen" und selbst begonnenen Krieg verantwortlich. Russland bemühe sich unter anderem mit Falschinformationen darum, einen Vorwand für einen Angriff auf die Ukraine vorzutäuschen. Bislang hatte die US-Regierung stets betont, sie wisse nicht, ob Putin eine Entscheidung für eine Invasion der Ukraine getroffen habe.
Biden betont Geschlossenheit des Westens
Biden betonte die Geschlossenheit des Westens gegenüber
Nach seinem kurzen Auftritt im Weißen Haus schrieb Biden auf Twitter: "Das amerikanische Volk ist geeint. Europa ist geeint. Die transatlantische Gemeinschaft ist geeint. Die gesamte freie Welt ist geeint." Der US-Präsident fügte hinzu: "Russland hat die Wahl - zwischen Krieg und all dem Leid, das er mit sich bringen wird - oder einer Diplomatie, die die Zukunft für alle sicherer macht."
Nach ihrem Telefonat forderten westliche Staats- und Regierungschefs - darunter Biden und Bundeskanzler
Russland drohen dramatische Sanktionen
Der Westen befürchtet, dass die Verlegung Zehntausender russischer Soldaten an die Grenze zur Ukraine der Vorbereitung eines Krieges dienen könnte. Russland weist das zurück. An der Telefonkonferenz nahmen neben Biden und Scholz den Angaben zufolge unter anderem auch der französische Präsident Emmanuel Macron, der polnische Präsident Andrzej Duda, Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, teil.
Die US-Regierung warnte erneut vor dramatischen wirtschaftlichen Folgen im Falle eines Einmarsches in die Ukraine. Der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Daleep Singh, sagte, sollte sich Moskau für eine Invasion in das Nachbarland entscheiden, würde Russland von globalen Finanzmärkten isoliert werden und den Zugang zu modernsten Technologien verlieren. "Die Kosten für Russland wären immens", mahnte Singh. "Russland müsste mit starken Kapitalabflüssen, wachsendem Druck auf seine Währung, steigender Inflation, höheren Kreditkosten, wirtschaftlichen Einbrüchen und einem Rückgang seiner Produktionskapazität rechnen."
Nato erhöht Einsatzbereitschaft der Streitkräfte
Der Nato-Oberbefehlshaber in Europa verkürzte angesichts der Spannungen mit Russland die Bereitschaftszeiten für mehrere Zehntausend Bündnissoldaten drastisch. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Nato-Kreisen müssen Kräfte der schnellen Eingreiftruppe NRF künftig innerhalb von nur 7 statt innerhalb von 30 Tagen verlegt werden können. Für weitere Truppenteile gilt ab sofort eine sogenannte "Notice-to-Move"-Frist von 30 statt von 45 Tagen.
US-Außenminister Antony Blinken wird sich wegen der Krise nach Angaben des Weißen Hauses erneut mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen. Blinken habe die Einladung angenommen, sich am Mittwoch zu treffen, sagte Bidens Sprecherin Jen Psaki. Die USA setzten weiter auf eine diplomatische Lösung des Konflikts, es sei aber weiter unklar, ob die Russen ernsthaft verhandeln wollten, sagte sie. Psaki nannte zunächst keine Einzelheiten zu dem Treffen. US-Medien sprachen von einer Zusammenkunft in Genf. Dort hatten sich die beiden Minister zuletzt Ende Januar getroffen. (dpa/fra)