- Arbeitsminister Hubertus Heil ist dagegen, das Rentenalter zu erhöhen.
- Die Altersgrenze weiter nach oben zu setzen hält er für "falsch und unfair".
- Außerdem würde eine Erhöhung zu Lasten der jüngeren Generation gehen.
Trotz Fachkräftemangels und vieler Frührentner hält Arbeitsminister
Das gesetzliche Rentenalter von 67 Jahren ab 2031 sei im internationalen Vergleich schon sehr hoch, sagte Heil. Es noch höher zu setzen, würde zu Lasten der jüngeren Generation gehen. "Das will ich nicht, und das hat die Ampel im Koalitionsvertrag ausgeschlossen." Die "entscheidende Schlacht für die Zukunft der Rente" werde am Arbeitsmarkt geschlagen. "Neben der Mobilisierung inländischer Gruppen brauchen wir viel mehr qualifizierte Zuwanderung", sagte Heil.
Immer mehr Menschen in Deutschland gehen früh in Rente
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Wochenende gefordert, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. "Steigerungspotenzial" gebe es auch beim Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt. Dafür müssten aber Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausgebaut werden.
Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gehen immer mehr Menschen in Deutschland früh in Rente. Gleichzeitig leidet die Wirtschaft unter einem Arbeitskräftemangel.
Friedrich Merz möchte sich nicht für Rente mit 70 Jahren aussprechen
Heil sagte, die Firmen hierzulande müssten auch mehr ältere Menschen einstellen. "Viele Arbeitgeber stellen Menschen über 60 nicht mehr ein. Das ist eine Haltung, die wir uns nicht mehr leisten können", sagte er der "RP". Nötig sei dafür aber eine bessere Gesundheitsförderung, sagte der SPD-Politiker.
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Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz stellte sich erneut hinter die Forderung von Scholz, für weniger Frühverrentung zu sorgen. In der RTL-Sendung "Nachtjournal Spezial" sagte er, ab 2025 gingen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. "Zu diesem Zeitpunkt spätestens brauchen wir eine Lösung." Für eine Rente mit 70 Jahren wollte sich der CDU-Chef aber nicht aussprechen. (ff/dpa)

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