- Zum Wochenstart wird es auf den Straßen in weiten Teilen Deutschlands gefährlich glatt, warnt der Deutsche Wetterdienst.
- Das Glatteis wird vor allem für Autofahrer zur Gefahr.
- Auf der Autobahn 27 bei Walsrode-Hamwiede ist am frühen Morgen ein 25-jähriger Fahrer gestorben, nachdem er von der Straße abgekommen war.
Glatteis sucht zum Start in die Vorweihnachtswoche weite Teile Deutschlands heim. Für Teile aller Bundesländer gelten am Montagmorgen deswegen Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Wegen Glatteises seien Verkehrsbehinderungen möglich, Straßen und Schienen könnten stellenweise sogar unpassierbar sein, heißt es.
Der Vorhersage zufolge greifen Ausläufer eines Tiefs südlich von Island zunächst auf den Westen und im Laufe des Montags auch auf den Osten Deutschlands über. "Dabei tritt Glatteisregen auf. Anschließend setzt sich allmählich mildere Luft durch", teilt der DWD mit.
Auch tagsüber vorsichtig fahren: Glatteis-Gefahr besteht längere Zeit
Wegen des teils bis über 20 Zentimeter tief gefrorenen Bodens könne die Glatteis-Lage längere Zeit andauern. "Die Milderung hat sich mittlerweile im Westen Nordrhein-Westfalens weitgehend durchgesetzt, dort entspannt sich die Glatteissituation zunehmend."
Die Temperaturen steigen in dieser Woche an. Mit der milden Luft kommt auch Regen, der auf den durchgefrorenen Böden für Glätte sorgt. "Die Mitte und der Norden werden am Morgen erreicht - ausgerechnet zum Anrollen des Berufsverkehrs", hatte am Sonntag Sonja Stöckle von der DWD-Wettervorhersagezentrale gesagt.
Unfälle wegen Glatteis - 25-Jähriger kommt in Niedersachsen ums Leben
Schon in der Nacht kam es mancherorts auf den Straßen zu witterungsbedingten Unfällen. Bei einem Zusammenstoß von zwei Autos auf schneebedeckter Straße nahe Gaggenau (Kreis Rastatt) wurden vier Menschen verletzt. Eine 34-jährige Fahrerin wurde bei dem Aufprall eingeklemmt und musste von Rettungskräften aus dem Auto befreit werden.
In Rheinland-Pfalz kam es im Rhein-Lahn-Kreis zu Unfällen mit zwei Leichtverletzten. Im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen zählte die Polizei zwischen Mitternacht und 3 Uhr sieben witterungsbedingte Unfälle mit Sachschaden. Man befürchte weitere Unfälle in den Morgenstunden.
Auch in Niedersachsen und Bremen ist es zu zahlreichen Unfällen gekommen. Auf der Autobahn 27 bei Walsrode-Hamwiede wurde am frühen Morgen bei einem Unfall ein 25-jähriger Autofahrer getötet. Ein Sprecher der Autobahnpolizei Langwedel sagte am Morgen, dass das Auto aufgrund von Glätte von der Fahrbahn abgekommen sei. Nach dem Unfall war die Autobahn bis zum Morgen erst voll und dann halbseitig gesperrt.
Im Stadtgebiet und der Region Hannover gab es am frühen Morgen zahlreiche Unfälle, wobei keine Personen zu Schaden kamen und es nur zu Blechschäden kam, wie eine Sprecherin der Polizei Hannover sagte. Ähnliche Zustände gebe es in Oldenburg, Bremen, Osnabrück und dem Emsland, wie die lokalen Polizeistellen mitteilten. Auch im Stadtgebiet Braunschweig kam es seit dem frühen Morgen zu Unfällen wegen Glätte, bei denen glücklicherweise bisher niemand verletzt wurde.
Polizei rät, Abfahrtszeiten nach hinten zu verschieben
"Vielleicht kann der ein oder andere seine Abfahrtszeit ja noch ein bisschen nach hinten verschieben, zumindest bis die Streudienste durch sind", sagte ein Sprecher der Polizei Nordrhein-Westfalenam frühen Montagmorgen.
Der DWD rät, den Aufenthalt im Freien weitestgehend zu vermeiden. Wer am Montag doch mit dem Auto unterwegs sein muss, sollte seine Fahrweise im Straßenverkehr anpassen. Zudem legt der DWD Autofahrern nahe, vollzutanken und Decken sowie warme Getränke mitzunehmen.
Schulen teilweise geschlossen
Folgen gibt es auch für Schulen, etwa in Niedersachsen: In mehreren Landkreisen und Städten fällt am Montag wegen der "zu erwartenden extremen Wetterbedingungen" an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen der Unterricht aus.
Das kündigten etwa die Landkreise Celle, Hameln-Pyrmont, Grafschaft Bentheim, Leer, Osterholz, Stade, Wittmund und Vechta sowie die Städte Delmenhorst, Hildesheim und Wolfsburg an - außerdem Stadt und Landkreis Osnabrück. In Stadt und Landkreis Göttingen entfällt der Unterricht an Grund- und weiterführenden Schulen, aber nicht an den berufsbildenden Schulen. (sbi/dpa)

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