• Der Blick auf den Kontostand verheißt im Januar für viele Deutsche nichts Gutes.
  • Laut einer repräsentativen Civey-Umfrage befindet sich das Konto von 4,5 Millionen Deutschen im Minus.
  • Es gibt aber auch eine gute Nachricht.

Mehr Panorama-News

Im Januar rutscht das Konto vieler Deutscher ins Minus. Das ist kein neues Phänomen und hängt mit den Ausgaben im Weihnachtsgeschäft und Abbuchungen für Versicherungen und Jahresbeiträgen im Januar zusammen.

Einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag des Kreditvermittlers Smava zufolge befinden sich rund 4,5 Millionen Deutsche ab 18 Jahren (6,6 Prozent) im Kontominus. Die gute Nachricht: Das sind trotz Inflation deutlich weniger als zu Jahresbeginn 2022, als schätzungsweise etwa 6,5 Millionen Deutsche (9,5 Prozent) ihr Konto überzogen hatten.

Zudem ist die Anzahl derer, die ihr Konto besonders stark überzogen haben, deutlich gesunken. Demnach ist Anfang 2023 nur mehr etwa jeder dritte deutsche Disponutzer (36,4 Prozent) mit 1.500 Euro oder mehr im Minus. Anfang des Vorjahres waren es noch 49,5 Prozent, also fast jeder zweite Disponutzer.

Verbraucher sollten auf Rahmenkredite umschulden

Besonders bei hohen Disposchulden fallen die Dispo-Zinsen von durchschnittlich circa zehn Prozent besonders ins Gewicht. Die Banken erhöhten die Dispo-Zinsen in den vergangenen Jahren immer weiter. Deshalb nennt "Finanztip"-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen einen verpflichtenden Zinsdeckel im Interview mit radioeins eine "gute Idee".

Er empfiehlt Verbrauchern außerdem, auf Rahmenkredite umzuschulden, sofern eine Kontoüberziehung nicht in absehbarer Zeit ausgeglichen werden kann. Der Zinssatz liegt hier bei etwa sieben Prozent, es gebe aber auch Angebote mit nur vier Prozent Zinsen.

Wandelt ein Schuldner seine Disposchulden von 10.000 Euro in einen Rahmenkredit um, kann er je nach neuem Zinssatz also 300 bis 600 Euro im Jahr sparen.

Viele Deutsche kennen ihren Kontostand nicht

Dafür müssten die Verbraucher allerdings über ihre Dispo-Schulden Bescheid wissen. Laut der Befragung hat sich aber die Zahl derer erhöht, die angaben, ihren Kontostand nicht zu kennen – von rund 11,1 Millionen auf etwa 13,9 Millionen.

Ein weiterer Tipp von Tenhagen ist daher die Führung eines Haushaltsbuches. Damit behalte man einen besseren Überblick über seine Ausgaben. Außerdem kritisiert der Wirtschaftsredakteur die Banken, die sich nicht an die Vorgabe der Bundesregierung halten würden, chronischen Dispo-Schuldnern eine zusätzliche Beratung anzubieten. (lko)

Verwendete Quellen:

  • dpa
  • radioeins: Über den Dispokredit und warum im Januar so viele drauf zurückgreifen müssen

Privatkredit und Grußwort: Lindner weist Vorwürfe zurück

Die Korruptionsabteilung der Berliner Generalstaatsanwaltschaft prüft laut einem Bericht des Tagesspiegel derzeit die Aufhebung der Immunität als Abgeordneter von Bundesfinanzminister Christian Lindner im Zusammenhang mit einem Grußwort und einem Privatkredit. Lindner weißt die Vorwürfe zurück.