Nach der gescheiterten Befreiung eines entführten neuseeländischen Piloten in Indonesiens Unruheprovinz Papua hat das Militär des Inselstaats die Körper von vier toten Soldaten geborgen. Sie seien Teil einer 36-köpfigen Einheit gewesen, die am Samstag von separatistischen Rebellen überfallen worden war, teilte ein Sprecher der indonesischen Streitkräfte am Donnerstag mit. Ein weiterer Soldat werde noch vermisst, hieß es.
Die Rebellen hatten zuvor erklärt, 15 Soldaten getötet zu haben. Der Chef der indonesischen Streitkräfte bezeichnete dies aber als Falschnachricht.
Rebellen der West Papua National Liberation Army (TPNPB) hatten am 7. Februar im abgelegenen Regierungsbezirk Nduga ein kleines Verkehrsflugzeug in Brand gesetzt und den Piloten der lokalen Fluglinie Susi Air verschleppt. Seither veröffentlichten die Kidnapper Videos und Fotos von ihrer Geisel. Der verschleppte Philip Mehrtens war darauf umringt von teils schwer bewaffneten Indigenen zu sehen. Am Donnerstag teilte Rebellensprecher Sebby Sambom mit, Mehrtens sei "in Sicherheit und bei guter Gesundheit".
Am Sonntag hatte die TPNPB betont, sie werde die bewaffneten Angriffe fortsetzen, falls Indonesien sich weigere, Friedensgespräche unter Beteiligung der UN zu führen.
Die TPNPB will die Unabhängigkeit von Indonesien. Die Region Papua in der westlichen Hälfte Neuguineas ist schon seit den 1960er Jahren Schauplatz separatistischer Aufstände. Die Provinz wurde 1969 in einer von den Vereinten Nationen unterstützten Abstimmung dem Inselstaat einverleibt. Seit Jahren kommt es immer wieder zu gewaltsamen Konflikten in der rohstoffreichen Region. Der Osten der nördlich von Australien liegenden Insel ist das Land Papua-Neuguinea. © dpa

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