Die spanische Kronprinzessin Leonor hat an ihrem 18. Geburtstag den Verfassungseid abgelegt. Sie leistete den Schwur am Dienstag im weißen Hosenanzug im Unterhaus des Parlaments in Madrid: "Ich schwöre, mein Amt gewissenhaft auszuüben, die Verfassung und die Gesetze zu wahren, die Rechte der Bürger und der autonomen Gemeinschaften zu achten und dem König die Treue zu halten." Anschließend gab es minutenlangen Beifall. Sollte sie irgendwann die Nachfolge ihres Vaters König Felipe VI. (55) antreten, würde Leonor das erste weibliche Staatsoberhaupt Spaniens seit 1868 werden.
Nachmittags sollte die ältere der beiden Töchter von
In Madrid herrschte am Dienstag nach Darstellung einiger Medien eine "Leonor-Manie": Bei der Fahrt der Königsfamilie vom Königlichen Palast zum "Congreso de los Diputados" säumten Tausende die Straßen. Die Menschen jubelten und schwenkten Spanien-Fahnen. Überall in der Hauptstadt prangten Flaggen und große Leonor-Bilder. Auf dem Hauptplatz Puerta del Sol wurden zwei Großleinwände aufgestellt, vor denen sich ebenfalls Tausende versammelten, um die Vereidigungszeremonie zu verfolgen.
Allerdings lieben nicht alle Spanier ihre Royals. Im Gegenteil: Es gibt seit Jahren viel Kritik. Die Vereidigung wurde am Dienstag von fünf der elf im Unterhaus vertretenen Parteien boykottiert, die die Abschaffung der Monarchie fordern. Zudem blieben zwei Ministerinnen und ein Minister der linken Regierungskoalition der Zeremonie fern.
Es war vor allem Altkönig Juan Carlos, der dem Image der "Casa Real" mit zahlreichen Eskapaden und Affären Schaden zugefügt hat. Die Kronprinzessin, eine oft verträumt wirkende junge Frau, die im Sommer nach dem Abitur eine dreijährige militärische Ausbildung begonnen hat, soll nun ihrem Vater Felipe dabei helfen, das Königshaus wieder beliebter und nach Möglichkeit unangreifbar zu machen. © dpa
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