Ein Mädchen hat in Niedersachsen einen Tausende Jahre alten Dolch aus einem Kindergarten mitgebracht. Das Steinwerkzeug stammt wohl aus der Jungsteinzeit.

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Einen wohl 4.000 bis 5.000 Jahre alten Dolch hat ein Mädchen im Landkreis Diepholz entdeckt. "Es ist ein regional bedeutender Fund", sagte der Sprecher des Kreismuseums Syke der Deutschen Presse-Agentur.

Der Dolch sei ausstellungswürdig. Es gebe in der Gestaltung nur wenige Vergleichsexemplare in der Gegend, hieß es vom Museum. Der Dolch stammt einer Einschätzung zufolge wahrscheinlich aus der ausgehenden Jungsteinzeit. Zunächst hatte der NDR berichtet.

Das Mädchen fand den Dolch auf dem Außengelände eines Kindergartens im Syker Ortsteil Gessel, wie der Sprecher sagte. Gessel sei eine archäologisch wichtige Gegend. Bereits 2011 wurde bei einer Voruntersuchung zum Bau einer Erdgasleitung ein bronzezeitlicher Goldschatz nahe Gessel gefunden. Der sogenannte Goldhort von Gessel gehört nach dem sogenannten Eberswalder Goldschatz, der in Brandenburg entdeckt wurde, zu den größten prähistorischen Hortfunden in Mitteleuropa.

Vater des Mädchens kontaktierte Museum

Nachdem das Mädchen den Dolch fand, kontaktierte ihr Vater das Museum. "Von den Fotos im Anhang waren wir dann direkt beeindruckt: Schon der erste Blick zeigte, dass es sich um ein sehr gut erhaltenes Steinwerkzeug von besonderer Qualität handelt", teilte das Museum mit. Eine Rücksprache mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Hannover habe das bestätigt.

Wenn in Niedersachsen jemand einen Schatz finde, müsse dieser einer Denkmalschutzbehörde gemeldet werden, erläuterte der Sprecher des Museums. Das sei auch in diesem Fall geschehen. Noch sei nicht abschließend geklärt, was mit dem Dolch passieren werde.

Das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz sieht vor, dass bewegliche herrenlose Denkmale unter bestimmten Voraussetzungen Eigentum des Landes werden. Im Gesetz ist auch geregelt, dass der Finder oder die Finderin dann eine Belohnung erhalten solle. Der Museumssprecher sagte, es komme bei normalen Funden vor, dass das Land diese auch abgebe.

Den Fund und seine Entdeckerin will das Museum am nächsten Mittwoch würdigen. (dpa/tas)

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