• Die Polizei hat Teilnehmer an einer Demonstration auf dem Zufahrtsweg nach Lützerath eingekreist.
  • Zu ihnen zählt auch die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer.

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Auf dem Zufahrtsweg in den Braunkohleort Lützerath hat die Polizei am Donnerstag mehrere dutzend Teilnehmer einer Demonstration eingekreist, darunter die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer und Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser. Die Demonstranten, die sitzend den Weg blockierten, wurden von Polizisten umstellt. "Wir wollen hier sitzenbleiben, bis wir weggetragen werden", sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Polizeisprecher sagte, die Teilnehmer seien auf dem Weg zur Tagebauabbruchkante gewesen. Dies sei gefährlich und habe durch die Polizei verhindert werden müssen. Nach Neubauers Angaben setzte die Polizei vereinzelt auch Pfefferspray gegen Aktivisten ein. Dazu sagte der Sprecher, er könne dies weder bestätigen noch ausschließen.

Insgesamt beteiligten sich mehrere hundert Menschen an dem Demonstrationszug von der Ortschaft Keyenberg in Richtung des etwa vier Kilometer entfernten Lützerath.

Räumung von Lützerath geht zügig voran

Lützerath wird inzwischen von einem anderthalb Kilometer langen Doppelzaun umgeben, den RWE in Windeseile hatte aufbauen lassen. Damit sollte das Betriebsgelände markiert werden, zu dem Unbefugte keinen Zutritt hätten, sagte ein Konzernsprecher. Zwei Bagger begannen am Donnerstag damit, eine frühere landwirtschaftliche Halle zu zerstören.

Die Nacht zu Donnerstag war weitgehend friedlich verlaufen. Die Polizei holte Aktivisten vom Dach einer Lagerhalle und eine mit den Füßen im Boden einzementierte Frau aus einem Autowrack. Anderswo saßen zwei Frauen, die jeweils einen Arm in ein Fass betoniert hatten. In dem Fenster einer Hütte war ein Zettel zu lesen, auf dem "Achtung festgeklebt" stand. Tatsächlich hatte jemand seine Hände von innen an die Glasscheibe geklebt, wie von außen zu sehen war. Mit solchen Aktionen wollten die Menschen ein Zeichen setzen und die Räumung verlangsamen.

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Wie lange die Räumung von Lützerath noch dauert, ist unklar. Ursprünglich hatten Beobachter mit mehreren Wochen gerechnet, angesichts des zügigen Vorgehens der Polizei könnte es aber schneller vorbei sein als zunächst gedacht. (dpa/tas)

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