• Eine 27-Jährige ist in England wegen des Mordes an ihrem Liebhaber schuldig gesprochen worden.
  • Sie muss mindestens 23 Jahre ins Gefängnis.
  • Die Frau hatte gerahmte Porträts von Serienmördern in ihrer Wohnung aufgehängt und nutzte Wissen aus True-Crime-Dokus für ihr Alibi.

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Mit 17 Stichen hat eine Frau in England ihren Liebhaber getötet und muss deshalb nun lange ins Gefängnis. Ein Gericht in der Stadt Winchester verurteilte die 27-Jährige am Mittwoch wegen Mordes zu lebenslanger Haft, mindestens aber 23 Jahren.

Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil die Täterin in ihrer Wohnung gerahmte Porträts bekannter Serienmörder aufgehängt hatte. Sie nutzte Informationen aus True-Crime-Dokumentationen, um ihr Alibi zu planen.

Sie hatte das 25 Jahre alte Opfer, mit dem sie eine On-Off-Beziehung führte, im Juli 2022 im Schlaf mit einem keltischen Dolch, den sie stets in der Nähe ihres Bettes aufbewahrte, erstochen. Das Mordmotiv war Eifersucht, wie der Prozess ergab. Die Frau hatte geglaubt, dass der Mann über soziale Medien mit einer 13-Jährigen in Kontakt stand. Wie sich später herausstellte, war die Chat-Partnerin 17 Jahre alt.

Täterin nutzte Wissen aus True-Crime-Dokus für falsche Alibis

In Gesprächen mit Bekannten stellte sich die 27-Jährige als Opfer sexueller Gewalt dar und verschickte bearbeitete Sex-Videos, um ihre These zu belegen. "Indem sie Mord-Dokumentationen las und schaute, war sie mit Tatorten ebenso vertraut wie damit, falsche Narrative und Alibis zu erstellen", sagte Staatsanwalt Steven Perian.

Richter Tim Kerr sprach von einem "Verbrechen aus Leidenschaft". Die Verurteilte sei keine eiskalte Mörderin, sagte er weiter. Sie habe den Mann, den sie getötet habe, geliebt.

Die 27-Jährige hatte die Vorwürfe vor Gericht bestritten. Nach einem fünfwöchigen Prozess wurde sie aber schließlich für schuldig befunden.

Familie des Opfers mit emotionalem Statement nach Schuldspruch

Die Familie des Opfers erklärte laut der Polizei von Hampshire nach dem Schuldspruch, der 25-Jährige sei "ein liebenswürdiger und wundervoller Mensch" gewesen. "Wir lieben und vermissen dich mehr als alles andere auf der Welt", so die Angehörigen. "Dein strahlendes Licht wird immer in unseren Herzen sein."

Die leitende Ermittlungsbeamtin in dem Fall sprach von einem "schockierenden Angriff". Die vor Gericht bekannt gewordenen Details des Falls seien "für alle erschütternd" gewesen. Sie hoffe, dass das Urteil der Familie und den Angehörigen des Opfers dabei helfe, "nach vorne zu blicken, obwohl sie wissen, dass nichts die Leere füllen kann, die der Verlust (…) in ihrer Familie hinterlassen hat". (tas)

Verwendete Quellen:

  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)
  • hampshire.police.uk: Woman sentenced to a minimum of 23years in prison

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