- Kurz vor dem Hafen von Gibraltar ist ein Massengutfrachter mit einem Flüssiggastanker kollidiert.
- Der Frachter schlug leck und liegt nun in seichtem Wasser auf Grund.
- Nun hat die Polizei eine Person festgenommen.
Ein 178 Meter langer Massengutfrachter ist vor Gibraltar mit einem Flüssiggastanker kollidiert und dabei leck geschlagen. Die "OS 35" unter der Flagge von Tuvalu wurde deshalb in seichtem Wasser vor der Ostküste des britischen Überseegebiets am Südzipfel Spaniens auf Grund gesetzt.
Die Behörden befürchten eine Ölpest, falls das Schiff untergehen sollte. Es habe 183 Tonnen Schweröl, 250 Tonnen Diesel und 27 Tonnen Schmieröl in seinen Tanks, teilte die Regierung Gibraltars mit.
Vorsichtshalber wurden schwimmende Ölsperren zwischen dem Havaristen und dem Strand ausgelegt. Warum die beiden Schiffe am späten Montagabend zusammenstießen, war zunächst unklar.
Bis Freitagmorgen knapp 200 Tonnen Diesel abgepumpt
Bis Freitagmorgen wurden knapp 200 Tonnen Diesel der insgesamt 492 Tonnen Treib- und Schmierstoffe an Bord des havarierten Frachters "OS 35" abgepumpt. Das teilte die Regierung des britischen Überseegebiets auf Twitter mit.
Am Vortag war eine größere Menge Öl aus dem Schiff ausgelaufen. Die "OS 35" liegt mit dem Bug auf Grund - etwa 200 Meter vor dem Strand von Catalan Bay. Taucher hätten ein zehn mal vier Meter großes Loch in der Bordwand unterhalb der Wasserlinie festgestellt, berichtete der Radiosender GBS. Der Bug sei etwa eineinhalb Meter tief in den Sand am Meeresboden eingesackt..
Havarierter Frachter vor Gibraltar: Besatzungsmitglied festgenommen
Nach Angaben der Polizei wurde ein Besatzungsmitglied des Frachters festgenommen. Medienberichten zufolge, die ein Sprecher der Regierung Gibraltars am Freitag zunächst nicht bestätigte, soll es sich um den Kapitän des Schiffs handeln. Der Regierungschef Gibraltars, Fabián Picardo, sagte dem spanischen TV-Sender RTVE, der Kapitän habe sich Anordnungen des Hafenkapitäns widersetzt.
Trotz schwimmender Barrieren erreichten erste Ölschlieren Strände Gibraltars, wie auf Fotos des Lokalsenders GBC zu sehen war. Umweltschützer warnten vor schwerwiegenden Folgen, sollte es nicht bald gelingen, den gesamten Treibstoff abzupumpen.
Der Rumpf des Schiffes ist bereits instabil geworden und drohte, in zwei Teil zu zerbrechen. Die Bergung des Wracks könne Wochen dauern, betonte die Regierung Gibraltars.
Die 24 Seeleute an Bord seien vom Schiff geholt worden, hieß es. Verletzt worden sei niemand. Der 289 Meter lange Gastanker unter der Flagge der Marshallinseln blieb bei dem Zusammenstoß weitgehend unbeschädigt. Das Schiff habe nur eine ordentliche Beule im Rumpf abbekommen, berichtete GBS. (pak/ank/dpa)