- Schock in einem Freizeitpark in Rheinland-Pfalz: Eine Frau stürzt aus der Achterbahn und stirbt.
- Noch ist unklar, wie es dazu kommen konnte.
Nach dem tödlichen Achterbahn-Unglück in einem Freizeitpark im Mosel-Ort Klotten dauern die Ermittlungen zur Unfallursache weiter an. Eine Frau war am Samstagnachmittag aus einer fahrenden Achterbahn gefallen und tödlich verletzt worden.
Die 57-Jährige aus dem saarländischen St. Wendel starb trotz Wiederbelebungsversuchen noch vor Ort, wie die Polizei am Abend mitteilte. Das Unglück hatte einen Großeinsatz von Rettungskräften zur Folge. Der Freizeitpark bleibt an diesem Sonntag geschlossen, wurde auf dessen Homepage angekündigt. Auch am Eingang des Parks hing am Abend ein Schild, dass auf die Schließung am Sonntag hinwies.
Ursache noch unbekannt
Wie es zu dem Unglück kam, ist noch unbekannt. Die Untersuchung möglicher Ursachen dauere an, berichtete die Polizei. Auch die Staatsanwaltschaft sei, wie in solchen Fällen üblich, eingeschaltet worden.
Handelte es sich um einen technischen Defekt, war Fahrlässigkeit oder tödlicher Leichtsinn im Spiel? Lag eine natürliche Todesursache wie etwa ein Herzinfarkt vor? "Um das festzustellen, könnte eine Obduktion angeordnet werden", mutmaßt der Polizist - aber das werde eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft sein.
Der Unfall im Wild- und Freizeitpark Klotten, der auch "Klotti" genannt wird, ereignete sich gegen 16.30 Uhr, etwa anderthalb Stunden, bevor der Park am Samstag regulär zumachen sollte.
Freizeitpark Klotten: Achterbahn bis zu 60 km/h schnell
Als "heiße Fahrt" bewirbt der Freizeitpark auf seiner Webseite und auf Youtube die 532 Meter lange Achterbahn mit einer Höhe von 17,5 Metern. Auf einem Video ist zu sehen, dass das Auf und Ab der Achterbahn teilweise durch eine Art künstliche Schlucht führt. Von den höheren Positionen der Bahn fällt der Blick hingegen auf die umliegenden Höhenzüge.
Die Fahrt sei "nichts für Angsthasen", wird dort versichert. "Kurvenreich, maximales Gefälle und bis zu 60 Stundenkilometer schnell, da kann schon mal der Atem stocken und das Herz den angestammten Platz verlassen. Aber alles wird gut: Wer die 550 Meter Strecke gemeistert hat, den kann zumindest an diesem Tag nichts mehr schocken."
Für einen Schock dürfte bei den anwesenden Besuchern hingegen der tödliche Sturz der Frau gesorgt haben. Die Polizei kann am Abend nicht sagen, wie voll der Park zum Zeitpunkt des Vorfalls war oder wie viele Menschen unmittelbare Zeugen des Sturzes waren.
Freizeitpark in Klotten war ursprünglich ein Wildpark
Der Park wurde 1970 als Wildpark auf den Moselhöhen bei Klotten eröffnet, wie es auf der Webseite heißt. Seit den 90ern wurde er mit neuen Attraktionen zu einem Freizeit- und Familienpark ausgebaut. Die Achterbahn eröffnete demnach 2004.
Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen und technischen Maßnahmen: Tödliche Unfälle mit Achterbahnen oder in Freizeitparks mögen selten sein, sorgen dann aber für besondere Aufmerksamkeit, wenn der Nervenkitzel tödlich ausgeht. Mitte Juli kam bei einem schweren Unfall in einer Achterbahn im dänischen Aarhus ein 14-jähriges Mädchen ums Leben. Im September vergangenen Jahres stürzte eine Sechsjährige aus einer Achterbahn in einem Freizeitpark im US-Bundesstaat Colorado. Sie war nicht richtig angeschnallt. Und im Juni 2016 etwa wurden bei der Entgleisung einer Achterbahn in Schottland zehn Menschen verletzt. (mt/dpa)