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Dieses Vorher-Nachher-Bild von Maxar Technologies zeigt Gebäude und ein Stadium in Kahramanmaras (Türkei) am 26. Juli 2022 und am 8. Februar 2023.
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Mehr als 20.000 Tote: So lautet die aktuelle Bilanz nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Hinzu kommen über 80.000 Verletzte. (Stand: 09.02.2023, MEZ 19:30 Uhr)
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Experten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zufolge dürfte die aktuelle Naturkatastrophe zu den 20 tödlichsten Erdbeben weltweit seit 1900 gehören. Bei dem bisher verheerendsten Erdbeben in der Türkei im August 1999 kamen rund 19.000 Menschen ums Leben.
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Dabei könnte die Zahl der Opfer noch deutlich steigen: "Schnelle Hochrechnungen auf Basis empirischer Schadensmodelle lassen zwischen 11.800 bis rund 67.000 Todesopfer erwarten", erklärte Andreas Schäfer vom Geophysikalischen Institut am KIT. Das werde unter anderem aus historischen Vergleichen, aktuellen Daten zu Gebäudeinfrastruktur und zur Bevölkerung sowie Faktoren wie der Tageszeit berechnet.
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Eine Gruppe des Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) am KIT hat zusammen mit der Risklayer GmbH, einer Ausgründung der Universität, einen ersten Schadensbericht zu den Erdbeben vorgelegt. Demnach dürfte der Sachschaden infolge der Beben mehr als zehn Milliarden US-Dollar betragen.
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Diese Luftaufnahme zeigt Anwohner, die in der Ortschaft Harim (Syrien) unter eingestürzten Gebäuden nach Überlebenden suchen. (Aufnahmedatum: 6. Februar 2023)
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Weltweit wurden Hilfskräfte mobilisiert. Das Bild zeigt Mitglieder des städtischen Such- und Rettungsdienstes aus Fairfax County im US-Bundesstaat Virginia auf dem Weg ins Erdbebengebiet. Mehr als 100.000 Helfer sind allein in der Türkei nach Regierungsangaben im Einsatz. Sie werden von Suchhunden unterstützt.
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In Syrien sind die sogenannten Weißhelme, Mitglieder des privaten syrischen Zivilschutzes, an den Suchen beteiligt.
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Am frühen Montagmorgen hatte ein Beben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Montagmittag folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in derselben Region. Hinzu kamen mehr als 270 Nachbeben mit einer Stärke von mindestens 4,0.
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Viele dieser Nachbeben führten zu weiteren Schäden, "da viele Gebäude bereits durch eines der beiden Hauptbeben vorgeschädigt waren", heißt es in dem Bericht von CEDIM und Risklayer. Nachbeben könnten über Wochen, Monate und sogar Jahre andauern. "Sie nehmen jedoch an Häufigkeit ab, je länger das Hauptbeben zurückliegt."
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Es gebe inzwischen 16.546 Tote allein in der Türkei, sagte am Donnerstag Präsident Recep Tayyip Erdogan laut der Nachrichtenagentur Anadolu. (Stand: 09.02., 17.30 Uhr MEZ)
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Mehr als 66.000 Menschen seien verletzt worden.
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In der Türkei sind zehn Provinzen im Südosten betroffen. Dort ist ein dreimonatiger Ausnahmezustand in Kraft getreten. Damit können laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu etwa öffentliche Einrichtungen, Organisationen oder "juristische und natürliche Personen" in der Region dazu verpflichtet werden, Ausrüstung, Grundstücke, Gebäude, Fahrzeuge oder Medikamente abzugeben.
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Die Rettungskräfte kämpfen gegen die Zeit. Mit jeder Stunde, die seit dem Erdbeben verstreicht, sinken die Chancen, noch Lebende unter den Trümmern zu finden.
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Die Zahl der Toten steigt nach wie vor rasant. Tausende Gebäude sind eingestürzt. Unter den Trümmern liegen vermutlich noch Zehntausende Opfer begraben.
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Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, schwindet von Stunde zu Stunde.
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Es ist nicht nur ein Wettlauf mit der Zeit: Die Helfenden haben auch mit tiefen Temperaturen und teils mit Winterstürmen zu kämpfen.
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Aus den Erfahrungen vergangener Katastrophen ist bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit, noch Überlebende zu finden, nach drei Tagen dramatisch sinkt. Der kritische Richtwert sind jene 72 Stunden, die ein Mensch eigentlich höchstens ohne Wasser auskommen kann. Diese Zeitspanne verstrich am Donnerstagmorgen.
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Das Bild zeigt eine Notunterkunft in Idlib im Norden Syriens.
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Aus der Region wurden vonseiten des Gesundheitsministeriums zuletzt mindestens 3.317 Tote gemeldet, wie die Staatsagentur SANA meldet. (Stand: 09.02., 17:30 Uhr MEZ) Hinzu kommen Tausende Verletzte.
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Die Opfer in der Provinz Idlib sind schwer zu erreichen. Das Problem sei, dass das "Regime" in der Vergangenheit keine humanitären Hilfen ins Land gelassen habe, sagte Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock dem Radiosender WDR 5.
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Baerbock zufolge ist die Bundesregierung "mit allen Akteuren in Verbindung, mit denen wir jetzt erreichen können, dass die Hilfe ankommen kann".
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Menschen suchen in Trümmerbergen in Dschindires (Syrien) nach Überlebenden. Ständige Nachbeben und beschädigte Straßen erschweren die Bewältigung der Notlage.
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In Hatay, im Südosten der Türkei, sind einige Häuser wie Kartenhäuser zusammengestürzt. (Aufnahmedatum 8.02.2023)
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Das Erdbeben hat nicht nur Häuser und Straßen zerstört. Diese Luftaufnahme zeigt ein Dorf, das überflutet wurde, nachdem das Beben einen Flussdamm in der Stadt Salqeen in der syrischen Provinz Idlib zerstört hat.
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Menschen wärmen sich an einem Lagerfeuer inmitten von Trümmern in Kahramanmaras (Türkei). Nicht nur sind viele durch das Erdbeben obdachlos geworden - die Behörden empfehlen aktuell nicht, in Gebäuden zu übernachten.
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Auch wenn die Momente der Freude über erfolgreiche Rettungen immer seltener werden: Es gibt sie.
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Der achtjährige Yigit Cakmak hatte Glück: Er wurde 52 Stunden nach dem Unglück in Hatay (Türkei) aus den Trümmern seines Hauses gezogen.
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Der 41-jährige Gökhan Demirtas wurde 60 Stunden nach dem Erdbeben lebend geborgen. Dem Sender TRT World zufolge konnten in der Türkei bislang etwa 8.000 Menschen aus den Trümmern gerettet werden.
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Auch zahlreiche Tiere wurden unter den Trümmern begraben. Dieser Hund aus Iskenderun (Türkei) konnte gerettet werden.
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Lastwagen mit Hilfsgütern für Syrien folgen einem UN-Fahrzeug am türkischen Grenzübergang Cilvegozu im Südosten der Türkei. Zur Unterstützung der nur schwer erreichbaren Erdbeben-Opfer in Nordwesten Syriens sind am Donnerstag sechs Lastwagen mit Hilfsgütern der Vereinten Nationen eingetroffen.
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Dieses von der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur SANA zur Verfügung gestellte Foto zeigt Arbeiter am Flughafen in Aleppo, die humanitäre Hilfsgüter entladen.
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90 Prozent der Bevölkerung waren dort bereits vor der Katastrophe nach UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen. In der Region leben Millionen Menschen, die durch Kämpfe in Syrien vertrieben wurden. Zu ihrem Leid kommen unter anderem mangelhafte Ernährung, Cholera, kaltes Winterwetter und nun die Folgen der Erdbeben hinzu.