- An Silvester ist es zu schweren Unfällen mit Feuerwerk gekommen.
- Ein Jugendlicher verletzte sich beim Einsatz von Pyrotechnik so schwer, dass er später im Krankenhaus starb.
- Auch Angriffe auf Einsatzkräfte heizen die Debatte über ein Verbot von Privat-Feuerwerk zu Silvester erneut an.
Als Reaktion auf Angriffe gegen Einsatzkräfte in der Silvesternacht und mehrere schwere Böller-Unfälle wird wieder über ein generelles Verbot von Privat-Feuerwerk diskutiert.
"Unsere Befürchtungen wurden von der Realität noch übertroffen", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, am Sonntag laut Mitteilung. Er sei fassungslos, dass selbst der Tod eines 17-Jährigen nicht zu sofortigen Reaktionen verantwortlicher Bundespolitiker führe.
Mehrheit der Menschen für absolutes Böllerverbot
"Bundesinnenministerin Faeser hat trotz unserer Warnungen und trotz einer klaren Mehrheit der Menschen für ein absolutes Böllerverbot die schrecklichen Folgen dieser Nacht zu verantworten", sagte Resch. Deutschland habe "eine Aggressivität in einer noch nie dagewesenen Form" erlebt. "Es ist eine Minderheit, die die Silvesternacht ausnutzt und mit Pyrotechnik die große Mehrheit terrorisiert."
Als Reaktion auf die Angriffe mit Böllern und Raketen auf Polizisten und Feuerwehrleute verlangt auch die Gewerkschaft der Polizei Berlin, mit einem weitgehenden Böllerverbot Ernst zu machen. "Wir haben deutschlandweit gesehen, dass Pyrotechnik ganz gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt wird", kritisierte GdP-Landeschef Stephan Weh. Das müsse ein Ende haben.
Politiker von Union und FDP gegen allgemeines Böllerverbot
Politiker von Union und FDP wandten sich gegen ein allgemeines Böllerverbot. Das Verhalten von Kriminellen dürfe nicht bedeuten, "dass auch die vielen friedlich Feiernden einem generellen Feuerwerksverbot unterliegen sollten", sagte der Erste parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), der "Rheinischen Post". Die Kommunen hätten bereits die Möglichkeit, an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten ein Feuerwerksverbot zu verhängen: "Das ist vernünftig."
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Ähnlich argumentierte die parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Bundestagsfraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, in derselben Zeitung: "Ein allgemeines Böllerverbot wäre nicht zielführend, zumal Städte die Möglichkeit haben, partielle Feuerwerksverbote auszusprechen." (dpa/dad)

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