Die britische Regierung will den Streit mit Ex-Premierminister Boris Johnson rasch beilegen.

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"Ich hoffe, dass Boris Johnson und das aktuelle Kabinett (...) sich zusammenreißen und auf das konzentrieren können, was den Menschen wirklich am Herzen liegt", sagte Arbeitsminister Mel Stride am Dienstag dem Sender Times Radio. Es habe sich um eine "schwierige Zeit" gehandelt, räumte der konservative Politiker ein.

Am Montagabend hatte das Unterhaus in London mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, einen Bericht anzunehmen, demzufolge Johnson das Parlament in der "Partygate"-Affäre mehrfach belogen hat. Nur sieben Tory-Abgeordnete stimmten dagegen. Allerdings nahm das Gros der Fraktion nicht an dem Votum teil, darunter Premierminister Rishi Sunak und die wichtigsten Kabinettsmitglieder.

Minister Stride verteidigte Sunak gegen Kritik. Der Premier sei "sehr beschäftigt" gewesen. Sunak hatte unter anderem den schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson empfangen und am Abend bei einer Veranstaltung eine Rede gehalten.

Johnson will den Streit aber offenbar nicht rasch beenden. In einer Ansprache auf einem Empfang der konservativen Arbeitsgemeinschaft International Democratic Union warf er dem für den Bericht zuständigen Parlamentsausschuss am Montag einmal mehr vor, "voreingenommen und vorsätzlich ignorant" zu sein. Auch ein Comeback deutete der Politiker an seinem 59. Geburtstag erneut an, wie das Portal "Tortoise" berichtete.

Johnsons enge Vertraute Nadine Dorries stichelte unterdessen gegen den Premierminister. "Natürlich hat Rishi Sunak nicht abgestimmt. Denn wenn er es getan hätte, hätte er die Tory-Mitglieder und -Wähler verärgert, die Boris Johnson unterstützen - und mehr unterstützen Boris als Rishi", twitterte die Ex-Kulturministerin.  © dpa

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