• Die unbemannte Mond-Rakete "Artemis I" bleibt weiterhin am Boden.
  • Auch der zweite Startversuch vom Samstag wurde abgebrochen.
  • Wie schon am Montag gab es Probleme mit dem Tank.

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Die US-Weltraumbehörde Nasa hat auch den zweiten Startversuch einer unbemannten Mond-Rakete abgebrochen. Es sei am Samstag nicht gelungen, ein vor dem geplanten Abheben aufgetretenes Leck zu schließen, teilte Nasa-Sprecher Derrol Nail mit. Mehrere Versuche, dieses Problem während des Betankens von "Artemis I" mit flüssigem Wasserstoff zu lösen, waren gescheitert. Rund drei Stunden vor dem Beginn eines möglichen Zeitfensters für den Start wurde dieser dann abgesagt. Zu diesem Zeitpunkt seien die Wasserstofftanks zu elf Prozent gefüllt gewesen, hieß es weiter.

"Das ist Teil des Raumfahrt-Geschäfts", sagte Nasa-Chef Bill Nelson. "Ich bin sehr stolz auf das Launch-Team. Sie machen das richtig. Sie machen das, wie es vorgeschrieben ist." Seine eigene Space-Shuttle-Mission sei viermal verschoben worden, erinnerte sich Nelson. "Der fünfte Versuch war dann eine beinahe fehlerlose, sechstägige Mission."

"Artemis I" sollte bereits vor knapp einer Woche starten

Ein erster Startversuch von "Artemis I" war vergangenen Montag aus mehreren Gründen ebenfalls abgebrochen worden. Auch dabei war ein Tankleck aufgetreten, außerdem hatte ein Triebwerk nicht auf die nötige Temperatur heruntergekühlt werden können. Als weitere mögliche Starttermine hatte die Nasa danach neben Samstag auch Montag, den 5. September, genannt.

Nach dem misslungenen Start am Samstag wurde dieser erneute Termin zunächst nicht bestätigt. Die Nasa kündigte für den späten Samstagabend deutscher Zeit eine Pressekonferenz zu Abbruchgründen und weiterem Vorgehen an. Möglich seien auch umfangreichere Nacharbeiten und eine Verschiebung auf Mitte Oktober, sagte Nelson.

"Sicherheit kommt zuerst", so Alexander Gerst

Esa-Astronaut Alexander Gerst schrieb bei Twitter, dass solche Probleme bei Teststarts komplexer Systeme nicht überraschend seien. "Nach dem Startversuch ist vor dem Startversuch", ergänzte er. "Es ist die richtige Entscheidung. Sicherheit kommt zuerst", schrieb der Direktor der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, Josef Aschbacher, ebenfalls bei Twitter.

Der rund 40 Tage dauernde unbemannte Testflug der "Artemis I"-Mission soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Die Nasa will bei der Mission eine "Orion"-Raumkapsel mithilfe der Schwerlastrakete "Space Launch System" vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus starten, dann den Mond umkreisen und später wieder im Pazifik landen lassen.

Der Testflug "Artemis I" dient dazu, in wenigen Jahren wieder Menschen mit der Mission "Artemis II" zum Erdtrabanten schicken zu können. Frühestens 2025 sollen wieder Menschen auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Schon bei früheren Tests waren Probleme aufgetreten und der ursprüngliche Zeitplan hatte sich verzögert.

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