In Bayern hat ein Bär zwei Schafe gerissen. Ein drittes Tier wurde verletzt und musste daraufhin getötet werden. Der Vorfall ereignete sich im Landkreis Rosenheim. Möglicherweise war das Tier bereits im März in Tirol unterwegs gewesen.
Ein Bär hat im bayerischen Landkreis Rosenheim offenbar zwei Schafe gerissen. Ein drittes Tier wurde verletzt, es musste daraufhin getötet werden. Das Landesamt für Umwelt in Augsburg teilte mit, anhand der äußeren Verletzungen der Tiere und der Spuren vor Ort könne der Vorfall einem Bären zugeordnet werden. Das Tier sei aber nicht gesichtet worden, auch eine direkte Begegnung zwischen Mensch und Bär habe es nicht gegeben.
Zuletzt hinterließ ein Bär in den oberbayerischen Landkreisen Rosenheim und Miesbach Spuren. Er verhält sich nach den bisherigen Erkenntnissen aber Menschen gegenüber scheu. Nutztierhalter im Grenzgebiet des Landkreises zu Österreich sind aufgefordert, ihre Tiere möglichst nachts in Ställe zu bringen sowie Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen.
Den bislang letzten bestätigten Hinweis auf einen Braunbären in Bayern hatte es der Behörde zufolge im vergangenen Sommer gegeben. Im Gebiet zwischen Reutte im österreichischen Bundesland Tirol und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen sowie Bad Tölz und Wolfratshausen wurden demnach mehrere Hinweise auf einen Braunbären bestätigt.
Wurde derselbe Bär bereits im März in Tirol gesehen?
Möglicherweise ist das gleiche Tier im März in Tirol unterwegs gewesen. In Brandenberg im Bezirk Kufstein sei damals ein Bär von einer Wildkamera fotografiert worden, teilte Christa Entstrasser-Müller, Sprecherin der Tiroler Landesregierung, der Deutschen Presse-Agentur mit. Es sei durchaus möglich, dass es sich dabei um dasselbe Tier handele.
Anfang dieser Woche seien zudem bei Stanzach im Bezirk Reutte in Tirol Bären-Spuren im Schnee entdeckt worden, sagte die Sprecherin. Auch der Kadaver eines möglicherweise von dem Bären gerissenen Rehs wurde gefunden. Es sei aber aufgrund der Distanz - mehr als 100 Kilometer von den Sichtungen in Oberbayern entfernt - davon auszugehen, dass es sich hierbei um einen anderen Bären handelte.
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Behörden: Derzeit gibt es "keinen Grund zur Sorge"
Laut Entstrasser-Müller beobachten die Behörden in Tirol die Lage genau, sind aber nicht alarmiert. "Es gibt aktuell keinen Grund zur Annahme, dass wir es mit auffälligen Tieren zu tun haben", sagte sie.
Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) befindet sich die nächste Bären-Population im von Bayern etwa 120 Kilometer entfernten italienischen Trentino. Dort leben demnach rund 100 Bären. Eine Bärin hatte dort Anfang April einen Jogger getötet und wurde in der Nacht zum Dienstag eingefangen. Die Bärin mit dem Namen JJ4 wurde in der Nacht zu Dienstag eingefangen.
Nun soll sie nach dem Willen der Behörden in Trentino eingeschläfert werden. Nach Angaben der Provinzregierung sei die Tötung zur "Erhaltung der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit" in der bergigen und bewaldeten Region Trentino gerechtfertigt. Das Verwaltungsgericht in Trient hat den Beschluss jedoch vorläufig blockiert.
Ein männlicher Bär namens JM5, der einen Monat zuvor einen Jogger auf einem Wanderweg angegriffen und an Arm und Kopf verletzt hatte, soll ebenfalls eingeschläfert werden. (afp/dpa/cgo)

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