Das Auswärtige Amt verurteilt die Hinrichtung von drei weiteren Demonstranten im Iran. "Die Bundesregierung lehnt die Todesstrafe unter allen Umständen ab. Wir rufen Iran weiterhin dazu auf, diese unmenschliche, grausame und erniedrigende Art der Bestrafung umgehend auszusetzen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, äußerte sich bestürzt. "Erneut hat das Regime in #Iran drei Protestierenden das Leben genommen. Erneut hat es Menschen hingerichtet, die für Freiheit eingestanden haben. Ich finde für die Entgrenzung der Gewalt und die massenhaften Hinrichtungen kaum noch Worte", schrieb sie auf Twitter.
Am Freitagmorgen waren Saleh Mirhaschemi, Madschid Kasemi und Said Jakobi exekutiert worden. Den Protestteilnehmern wurde zur Last gelegt, während der landesweiten Demonstrationen gegen die iranische Staatsführung im November drei Sicherheitskräfte in der Metropole Isfahan getötet zu haben. Unabhängig überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht.
Auslöser der Protestwelle im Herbst war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb Mitte September im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Missachtung der islamischen Kleidungsvorschriften von der Sittenpolizei festgenommen worden war. Ihr Tod löste die schwersten Proteste seit Jahrzehnten aus. Seitdem steht Irans politische und klerikale Führung weiter unter Druck. Mehr als 500 Demonstranten wurden nach Informationen von Menschenrechtsorganisationen während der Proteste getötet. © dpa


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