Zu sehen bekamen Motorsportfans und Fachpresse weltweit zunächst nur digital erstellte Konzeptzeichnungen des VW I.D. R Pikes Peak, eines rein elektrisch angetriebenen Rennwagens wohlgemerkt.
Es war also allmählich an der Zeit, das Tuch über dem ambitionierten Projekt zu lüften. Schon auf den ersten Blick wird deutlich: Der Prototyp ist futuristisch und kompromisslos zugleich.
Und das kann er auch sein, hat die Flunder doch nur einen einzigen Auftrag: Die neue Benchmark für Elektrofahrzeuge am legendären Pikes Peak zu werden – mindestens!
So mancher Experte rechnet sogar damit, dass es Volkswagen nicht nur auf die neue Bestmarke für Stromer abgesehen hat, sondern gleich den ganz großen Coup anstrebt.
Den Rekord auf der erst seit wenigen Jahren vollständig asphaltierten Piste hinauf zum 4.300 Meter hoch gelegenen Gipfel hält bis dato der ehemalige WRC-Champion Sebastian Loeb, aufgestellt mit einem Peugeot 208 T16 Pikes Peak.
Selbstverständlich können sich die Wolfsburger bei einem derart hart umkämpften Bergrennen aber nicht allein auf die brachiale Aerodynamik des I.D. R Pikes Peak verlassen.
So verrichtet unter dem Carbon-Kleid des VW I.D. R Pikes Peak ein Team aus zwei E-Aggregaten mit insgesamt 500 kW/680 PS seinen Dienst. Das System stellt satte 650 Nm bereit, um die knapp 1.100 kg den Berg hinauf zu hieven.
Genau hier könnte auch der Knackpunkt liegen. Mit einem Gewicht von über einer Tonne zählt die Flunder nämlich nicht gerade zu den Leichtgewichten unter den Gipfelstürmern.
So sprinter der Urahn des VW Golf II GTI Pikes Peak von 1987 (Bild) dank des stets und ohne Unterbrechung anliegenden Drehmoments in gerade einmal 2,25 Sekunden von null auf Hundert – perfekt für Beschleunigungsorgien aus den zahlreichen Spitzkehren am Pikes Peak.
Dass der moderne Herausforderer, das jüngste Mitglied der VW I.D.-Familie, nicht noch mehr Pfunde auf die Waage bringt, ist allein dem Umstand zu verdanken, dass es in Anbetracht der geringen Streckenlänge nicht vorrangig auf die Reichweite ankommt. So kann ein vergleichsweise kompakter Akku den Antriebsstrang speisen.
Passend dazu fand die Präsentation des fertigen I.D. Pikes Peak in dessen Geburtsstadt Alès statt. Kurz darauf ging es auch schon auf die Rennstrecke. Am Pikes Peak selbst kann ohnehin kaum getestet werden.