Porsche macht in einem Video eine kryptische Ankündigung. Kommt wirklich das extremste Straßenauto der Firmengeschichte? Wir haben nachgefragt.

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"Was wäre wenn?" Diese im Leben oft gestellte Frage wirft derzeit Porsche auf. Und zwar in einer Pressemitteilung, die sich um ein verwegenes Projekt dreht, das der Sportwagenhersteller vor genau 50 Jahren umgesetzt hatte. Am 28. April 1975 verließ ein Porsche 917 Kurzheck das Entwicklungszentrum in Weissach. Das wäre nichts Ungewöhnliches gewesen, schließlich war der Bolide in den Jahren zuvor Porsches erfolgreiche Allzweckwaffe für Langstreckenrennen und auch im genannten Jahr noch punktuell im Einsatz. Doch der Porsche 917 mit der Chassisnummer 30 wies eine Besonderheit auf: Er besaß eine Straßenzulassung.

Porsche 963 für die Straße gezähmt?

Porsche zufolge ist das Auto noch immer regelmäßig auf öffentlichen Straßen unterwegs. Und auch der Hersteller selbst scheint weiterhin den nötigen Sportsgeist zu besitzen, um zum Jubiläum ein ähnliches Projekt erneut umzusetzen. "Der einzigartige Spirit, der vor 50 Jahren eine Straßenversion des 917 ermöglichte, ist auch heute noch lebendig bei Porsche", lassen die Schwaben nicht ohne Stolz verlauten. Was den Schluss nahelegt, dass es bald erneut einen für die Straße gezähmten Rennwagen aus Weissach geben könnte.

Video: Porsche 917 Kurzheck mit der Chassisnummer 30

Passend dazu produzierte Porsche ein Video zum damaligen Porsche 917 Kurzheck, das am Ende einen kleinen Teaser beinhaltet. Darin heißt es: "What if? June 2025" (übersetzt: "Was wäre wenn? Juni 2025"). Die Ankündigung versetzt das Internet in helle Aufregung und verleitet die meisten Beobachter zu einer naheliegenden Schlussfolgerung: Porsche plant eine Straßenversion des 963 LMDh, der als aktuelles und ebenfalls sehr erfolgreiches Le-Mans-Hypercar der Edelmarke ein direkter Nachfolger des 917 ist.

Porsche: "Kein Kommentar"

Das seit 2023 eingesetzte Hybrid-Hypercar 963 ist Porsches Einsatzfahrzeug für die Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, deren jährliches Saison-Highlight die 24 Stunden von Le Mans sind. Der Rennwagen verfügt über einen Hybridantrieb bestehend aus einem 4,6-Liter-V8-Benziner mit Twin-Turbo-Aufladung und einer E-Maschine, die als MGU (Motor Generator Unit) ebenfalls auf die Hinterachse wirkt. In Kombination geben die Triebwerkskomponenten offiziellen Angaben zufolge 500 kW (680 PS) ab.

Ein domestizierter Le-Mans-Hybrid-Prototyp mit diesen technischen Eckdaten hätte das Potenzial, eines der extremsten straßenzugelassenen Autos zu werden, die Porsche je produziert hat. Doch ist das wirklich realistisch? Wir haben offiziell beim Hersteller nachgefragt und die erwartbare Antwort erhalten: "Kein Kommentar." Von Insidern ist jedoch zu hören, dass Porsche den 963 tatsächlich straßentauglich bekommen will. Allerdings wohl nicht als Einzelstück, das – wie damals der 917 Kurzheck – tatsächlich in Kundenhand geraten könnte. Sondern eher als Show-Projekt, das in einem oder mehreren Einzel-Event(s) die Sport- und Rennwagenkompetenz der Schwaben zur Schau stellt.

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Läuft es ähnlich wie beim 919 Hybrid?

Auch das ist schließlich nicht neu bei Porsche. Wir erinnern uns insbesondere an den 963-Vorgänger Porsche 919 Hybrid Evo, der 2018 erst mit einer Zeit von 5:19.546 Minuten einen vielleicht ewig gültigen Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife aufstellte und einige Monate später durch seine schwäbische Heimat über öffentliche Straßen in die Rennrente fuhr. Vielleicht planen sie in Weissach und Zuffenhausen mit dem 963 ja Ähnliches. Was genau sich Porsche da ausdenkt, werden wir spätestens im Juni wissen.

Hinweis: In der Fotoshow zeigen wir Ihnen die Bilder eines Zusammentreffens des Porsche 963 LMDh mit seinem Urahnen Porsche 917.  © auto motor und sport