Wie war das Fahrradjahr aus der Sicht des Branchenverbands ZIV? Mitte März stellte der ZIV die Marktdaten aus 2024 vor – mit einigen Überraschungen. Die Lebensdauer von E-Bikes korrigiert der Verband deutlich nach oben, ab 2026 erwartet der Verband nun eine deutliche Verbesserung der Branchenlage. Und: E-MTBs laufen weiterhin den Bio-Bikes den Rang ab. Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

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Größte und wohl erfreulichste Erkenntnis direkt aus der Pressekonferenz des Zweirad-Industrie-Verbands: Die Lebensdauer von E-Bikes korrigiert der Verband deutlich nach oben. Vormals war man von einer Haltedauer von vier bis fünf Jahren ausgegangen, nach Rücksprache mit Recyclern und anderen Quellen geht man nun von acht bis neun Jahren aus.

E-Bikes bleiben Treiber bei Absatz und Umsatz

Seit 2018 hat sich der Absatz mehr als verdoppelt (1 Mio. Stück noch 2018!) und blieben zuletzt stabil bei knapp über 2 Mio. Einheiten jährlich. Satte 40 Prozent aller (!) E-Bike-Verkäufe gehen dabei aufs Konto von E-MTBs (hier die besten E-MTBs im Test!), E-Trekkingräder und City-Räder machen mit 25 respektive 19 Prozent schon deutlich weniger aus. E-Gravelbikes wachsen indes auf respektable 1 Prozent. Ebenfalls krass: Von insgesamt 874.000 verkauften Mountainbikes waren nur noch 54.000 "Bio-MTBs", 820.000 dagegen mit Motor.

Insgesamt ein herausforderndes Jahr

Gegenüber 2023 gab es laut ZIV ferner einen Umsatzrückgang von rund drei Prozent, zudem ringt Handel als auch Industrie mit einem weiterhin hohen Lagerbestand sowie einem deutlich geringeren durchschnittlichem Verkaufspreis. Den Umsatzrückgang begründet der Verbund Service und Fahrrad (kurz VSF) mit den im Handel starken Rabattaktionen. Ferner erfreuen sich Händler laut dem VSF auch über volle Auftragsbücher in den Werkstätten, knapp 90 % der Betriebe verzeichnen wohl einen deutlichen Anstieg bei den Werkstattumsätzen – ein Beleg dafür, dass Räder "fleißig genutzt" werden.

"2024 war herausfordernd, doch langsam sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Wir gehen von einem angespannten Jahr 2025 aus und hoffen auf ein gutes Frühjahrsgeschäft. Erste Anzeichen der Besserung zeigen sich bereits im Reparaturen- und im Zubehörgeschäft. Ab 2026 erwarten wir eine deutliche Verbesserung für unsere Branche." – Katharina Hinse, ZIV

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VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll fast das Jahr so zusammen:

"Der Umsatzrückgang war in der Folge des Booms der Vorjahre erwartbar und verunsichert uns nicht. Zudem prognostizieren fast 80 Prozent der befragten Händler:innen eine Normalisierung des Lagerbestandes noch in diesem Geschäftsjahr. Eine gute Nachricht für den Fahrradhandel und für die Industrie, die von einem kuriertem Orderverhalten profitieren wird."

Kurz & knapp: ZIV Marktdaten für 2024

  • hoher Lagerbestand vermindert Produktion in Deutschland
  • Gesamtproduktion: 2 Mio. Fahrzeuge, 13,8 % weniger als 2023
  • E-Bike-Produktion Rückgang um 14,8 % zu 2023
  • Fahrräder ohne Motor Rückgang um 11,7 % zu 2023
  • E-Bikes sind und bleiben das Rückgrat der Produktion in Deutschland
  • Auch weltweit Rückgang der Produktion deutscher Unternehmen
  • deutlich geringerer Import von Zweiradteilen von 2.683 Mio. runter auf 2.060 Mio. Euro
  • Verkaufsanteile E-Bikes gegen unmotorisierte Fahrräder gleichbleibend zu 2023
  • Verkaufswert Fahrräder und E-Bikes geringer als 2023, aber weiterhin deutlich über Prä-Corona
  • Nachfrage stabil auf Vorjahresniveau (gilt für E-Bikes und Fahrräder gleichermaßen)
  • E-MTBs bei E-Bikes weiterhin deutlich führend – 40 %
  • E-Trekkingräder mit 25 % Anteil weiterhin stark
  • E-Gravelbikes gewinnen an Bedeutung
  • Lastenräder werden fast nur noch mit Motor verkauft, Nachfrage stabilisiert sich

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