Nun, da das aktuelle Jahr längst Bergfest gefeiert hat, wird es höchste Zeit, bereits auf 2024 zu blicken. Dies gilt vor allem für all jene, die mit dem Gedanken spielen, sich ein Elektroauto zu kaufen. Und realistisch gesehen nur noch für Privatpersonen, denn bei gewerblich zugelassenen Stromern fließen bereits ab September 2023 keine staatlichen Fördergelder mehr. Hier kommen also faktisch nur noch beim Händler sofort verfügbare Bestandsfahrzeuge infrage, die noch im aktuellen Monat zugelassen werden können und müssen.
Video: Der Kia EV6 im E-Auto Supertest
Denn dies ist weiterhin der Knackpunkt bei diesem Thema: Ob Käuferinnen und Käufer eines E-Autos Anspruch auf die hier im Detail beleuchtete staatliche Förderung haben, hängt nicht etwa vom Datum des Vertragsabschlusses ab, sondern vom Tag der Zulassung. Und hier kommen die Lieferzeiten ins Spiel, die sich bei vielen Modellen weiterhin auf hohem Niveau ansiedeln – auch bei solchen mit Elektroantrieb. Sie wollen sich beispielsweise einen Kia EV6 zulegen? Oder einen Audi Q4 E-Tron? Oder einen BMW i4 M50? Mit etwas Glück haben Sie Ihr Auto in der zweiten Jahreshälfte 2024. Mit dem entsprechenden Pech könnte es erst 2025 so weit sein.
Reduzierte Prämien, reduzierter Listenpreis
Bei den genannten sowie zahlreichen weiteren E-Auto-Modellen besteht also keine Chance, noch von den aktuellen Fördersätzen zu profitieren. Nach der Reduzierung beim letzten Jahreswechsel droht eine solche beim nächsten Silvester nämlich erneut (siehe Tabelle). Und nicht nur das: Künftig sind nur noch Autos mit einem Netto-Listenpreis von maximal 45.000 Euro förderfähig. Aktuell fließt die Prämie auch dann, wenn der Stromer exklusive Mehrwertsteuer höchstens 65.000 Euro kostet – wenn auch in ebenfalls reduzierter Form.
Doch welche rein elektrisch angetriebenen Modelle sind überhaupt in so kurzer Zeit verfügbar? Eine Auswertung des Neufahrzeug-Handelsportals Carwow und der Bild-Zeitung (siehe untere Tabelle) zeigen: Wer nicht auf eine bestimmte Marke festgelegt ist, findet in fast jedem Segment ein Elektroauto, das rechtzeitig zugelassen werden kann, um noch die aktuell gültige Prämie zu kassieren. Die Bandbreite an direkt verfügbaren Modellen reicht vom Kompaktwagen Mazda MX-30 über den Crossover Toyota BZ4X und die SUV Elaris Beo sowie Smart #1 bis zu Luxusmodellen wie dem Nio ET7. Den Daten zufolge müssten auch die verschiedenen Tesla-Modelle rechtzeitig bei den Kundinnen und Kunden landen – lediglich beim Model Y könnte es unter bestimmten Umständen eng werden.
Aber nicht nur bei Importeuren, auch bei einheimischen Herstellern wird man noch fündig. Mit etwas Glück werden die Wunschautos aus Volkswagens ID-Palette, dem EQ-Portfolio von Mercedes oder der passende BMW i4 (wenn es nicht unbedingt der M50 sein soll) innerhalb von zwei oder drei Monaten geliefert. Bei manchen Familienautos der französischen Stellantis-Marken Citroën und Peugeot wird es mit mindestens vier Monaten Lieferzeit bereits eng. Gleiches gilt für Modelle wie den Cupra Born, den Fiat 500 Elektro, den elektrischen Ford Transit als Kastenwagen oder den neuen Jeep Avenger.

Garantieren Hersteller wieder rechtzeitige Lieferung?
Ein letztes Schlupfloch könnte sich noch aus anderer Richtung auftun; allerdings sind Kaufinteressenten dann auf das Wohlwollen der Hersteller angewiesen. Bereits bei der letzten Reduzierung der Förderprämien und vor dem drohenden Fördergeld-Aus bei gewerblichen Zulassungen garantierten einige Autobauer die rechtzeitige Lieferung des jeweiligen Wunschautos – oder zahlten die Förderprämien-Differenz aus eigener Tasche, sollte es doch nicht geklappt haben. Ähnliches ist im Hinblick auf den kommenden Jahreswechsel erneut zu erwarten, jedoch sicher nicht von allen Marken.
Hinweis: In der Fotoshow beleuchten wir detailliert die Lieferzeiten jener E-Autos, die noch rechtzeitig zugelassen werden könnten – Modell für Modell. © auto motor und sport

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