Toyota könnte die eigene Flotte mit diesem nur 2,50 Meter kurzen Elektro-Leichtfahrzeug bald deutlich verjüngen. Kommt das Micro-Car FT-Me? Und zu welchem Preis?
Toyota hat sich im Hinblick auf die Mobilitätswende viel vorgenommen. Die Japaner möchten nicht nur bei allen möglichen Antriebsformen ein attraktives Angebot bieten (Multipathway), sondern auch für jeden potenziellen Käufer das richtige Fahrzeug im Portfolio vorweisen. Ganz unten in der Preisliste könnte sich dafür demnächst der FT-Me einsortieren. Als nicht einmal 2,50 Meter langes elektrisches Micro-Car soll der Gegner von Citroën Ami und Opel Rocks junge Kunden mit hohem Stadtfahranteil ansprechen.
"Auto"-Fahren bereits mit 14 Jahren möglich
Ein richtiges Auto ist der FT-Me streng genommen nicht. Er soll viel mehr als Leichtfahrzeug in die EG-Fahrzeugklasse L6e für leichte vierrädrige Kraftfahrzeuge mit bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h integriert werden. Als Einstieg in die individuelle Mobilität ist der 425 Kilogramm leichte FT-Me dennoch ideal für Führerscheinanfänger oder Teenager. Mit der entsprechenden Fahrerlaubnis lässt sich das Fahrzeug in manchen Märkten nämlich schon ab 14 Jahren fahren. Die Leistungsbegrenzung in dieser Klasse liegt bei 6 kW/8,2 PS.
Beim Toyota FT-Me handelt es sich noch um ein Konzeptfahrzeug. Es ist noch nicht homologiert und wird noch nicht zum Verkauf angeboten. Allerdings versprechen die Ingenieure schon jetzt, dass der kleine Stromer dreimal sparsamer als andere Elektroautos sein soll. Dazu benötigt der FT-Me nur die Hälfe des Parkbedarfs herkömmlicher Pkw, beim Querparken sogar nur ein Drittel.
Zwei Sitze, 360 Grad Rundumsicht
Besonders stolz ist Toyota auf das 360-Grad-Sichtkonzept – denn die Kanzel für zwei Passagiere ist wie ein Integral-Helm geformt. So soll der Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern oder Fußgängern ungestört möglich sein. Für eine einfache Manövrierbarkeit erfolgt die Steuerung des FT-Me ausschließlich per Hand über das Lenkrad, wodurch das Leicht-Fahrzeug auch für Rollstuhlfahrer ohne nachträgliche Modifikationen nutzbar ist.
Dazu soll der kleinste aller Toyota ohne Schlüssel auskommen, denn das Smartphone übernimmt dessen klassische Aufgaben. Um den Preis und die Produktionskosten niedrig zu halten, lässt sich das Telefon als Infotainment-System vollständig integrieren. Ein extra Bildschirm ist daher nicht nötig. Das steigert laut Toyota die Nachhaltigkeit.
Solardach für 20 Kilometer täglich
Überhaupt kommen bei diesem Konzept vorwiegend recycelte Materialien zum Einsatz, die den CO2-Fußabdruck gegenüber heutigen Stadtfahrzeugen um 90 Prozent verkleinern sollen. Und ein im Dach integriertes Solarpanel kann das Fahrzeug über Sonnenenergie betanken und im Idealfall eine zusätzliche Reichweite von 20 bis 30 Kilometern pro Tag generieren. Je nach Witterung und Umgebung ist also ein Aufladen an der Steckdose überflüssig.

Das dürfte die Betriebskosten niedrig halten. Auch was die Anschaffung angeht, verspricht Toyota günstige "Mobilität für alle." In welcher Preisklasse sich der Toyota FT-Me einsortieren soll, verraten die Japaner noch nicht. Doch wenn er gegen Citroën Ami und Opel Rocks bestehen möchte, sollte er hierzulande deutlich weniger als 10.000 Euro kosten. © auto motor und sport