Ladenetzbetreiber Ionity bietet ab der zweiten Hälfte 2025 Laden mit einer Leistung von bis zu 600 Kilowatt an.
Ladenetzbetreiber Ionity bietet ab der zweiten Hälfte 2025 Laden mit einer Leistung von bis zu 600 Kilowatt an. Dafür nutzt er das Ladesystem HYC1000 des Südtiroler Spezialisten Alpitronic, dass theoretisch bis zu einem Megawatt Ladeleistung bietet.
Ionity nutzt das HYC1000 auf Basis des CCS2-Standards und begrenzt die Ladeleistung auf 600 kW, eine weitere Erhöhung ist in der derzeitigen Konfiguration nicht vorgesehen. Noch gibt es ohnehin keine Serien-Pkw, die mit so einer hohen Ladeleistung kompatibel sind. Der Elektro-SUV Lucid Gravity soll bis zu 400 Kilowatt Ladeleistung vertragen, beim elektrischen Supersportler Rimac Nevera sollen es sogar 500 kW sein. Die Ionity-Verantwortlichen stellen bei Nutzung der vollen 600 kW ein Nachladen von 300 Kilometer Reichweite innerhalb von weniger als acht Minuten in Aussicht.
Dynamische Leistungsverteilung
An ein HYC1000 schließt Ionity jeweils vier Ladesäulen an, die wiederum mit je zwei Ladepunkten ausgerüstet sind – maximal können also acht Pkw gleichzeitig an dem System laden. Ist nur ein Elektroauto angeschlossen, stehen diesem die vollen 600 Kilowatt Ladeleistung zur Verfügung. Da das System intern aber mit 1.000 kW arbeitet, könnten zwei Autos theoretisch mit je 500 Kilowatt laden. Ionity betont allerdings die Möglichkeit einer dynamischen Lastverteilung. So laden vier E-Autos nicht automatisch mit je 250 kW – eine bedarfsgerechte Verteilung der Ladeleistung kann beispielsweise auch dazu führen, dass ein Auto mit 400 kW und drei mit je 100 kW laden.
Aktuell erprobt Ionity das neue Ladesystem an seinem Teststandort in Unterschleißheim bei München. Wo ab Mitte 2025 die ersten der Alpitronic-Megawatt-Ladesysteme nutzbar sind, verrät Ionity noch nicht. Einen höheren Preis verlangt der Anbieter für das 600-Kilowatt-Laden nicht.

Ionity ist ein Joint Venture von BMW, Mercedes, dem Volkswagen-Konzern inklusive Audi und Porsche, Ford, Hyundai und Kia. 2021 hat sich zudem mit der New Yorker Investmentgesellschaft Blackrock der aktuell weltgrößte Vermögensverwalter an Ionity beteiligt – die Anzahl der erworbenen Anteile veröffentlicht der Ladenetzanbieter nicht. © auto motor und sport