Drei Jahre lang wehrte sich der Autobesitzer rechtlich gegen Italiens Finanzpolizei – jetzt ist sein gefälschter Ferrari F430 Schrott.
Rückblick in den November 2022: Eine Streife der Einheit für Wirtschaftskriminalität der Finanzpolizei von Asti (Italienische Region Piemont) hält einen 26-Jährigen in einem offenbar gefälschten Ferrari an. Das Fahrzeug stellte sich nach den durchgeführten Ermittlungen als ein Toyota MR2 Coupé heraus, der hinsichtlich Karosserie und äußerer Merkmale so umgebaut worden war, dass es einem Ferrari F430 täuschend ähnlich sah.
Mehr zum Ferrari F430, der zwischen 2005 und 2009 in Maranello vom Band lief, sehen Sie im Video unten und in der Bildergalerie.
Karosserie, Embleme, Felgen, Bremssättel, Radkästen und sogar das Lenkrad waren dem Original nachempfunden. Mit vielen Originalteilen hatte der Fahrer den Sportwagen nach eigenen Angaben selbst nachgebaut. So viel Liebe der Besitzer aus Asti auch in den Umbau gesteckt hatte – er verstieß damit gegen das Gesetz zum Schutz eingetragener Marken.
Experten-Gutachten und Widerspruch
Die Fälschung des Fahrzeugs wurde auch durch ein technisches Gutachten von Fachleuten der Ferrari S.p.A. bestätigt, die nach der Sicherstellung des Fahrzeugs hinzugezogen wurden. Im Anschluss an die Kontrolle wurde das Fahrzeug zunächst beschlagnahmt und der Eigentümer an die Staatsanwaltschaft von Asti verwiesen – wegen der unbefugten Nutzung gefälschter Marken. Der Richter des Gerichts von Asti entsprach später dem Antrag auf Einstellung des Verfahrens, der von der Staatsanwaltschaft gestellt worden war.
Zwar wurde der Sachverhalt als erwiesen angesehen, jedoch konnte keine hinreichende Wahrscheinlichkeit für eine Verurteilung festgestellt werden. Stattdessen wurden verwaltungsrechtliche Maßnahmen vorgeschlagen. In der Folge wurde die Einziehung und die Vernichtung des Fahrzeugs angeordnet. Die anschließenden Rechtsmittel des Fahrzeughalters beim Friedensrichter sowie beim Obersten Kassationsgerichtshof wurden abgewiesen.
Ferrari F430 nur noch Schrott
Nun wurde das Urteil sozusagen vollstreckt. Der Ferrari wurde unter Aufsicht der Guardia di Finanza verschrottet. Ferrari und andere italienische Marken gehen hart gegen illegale Produktions- und Vertriebsstrukturen gefälschter "Made in Italy"-Produkte vor. Es ist nicht das erste Urteil dieser Art in Italien.

Video: Exklusiv: Ferrari F430 Spider Fahrtraining | Mit Michael Schumacher am Steuer
Und immer lesen sich die Formulierungen ungefähr so: "Die Überwachung von "Made in Italy" hat strategische Bedeutung und dient dem Schutz der nationalen Produktion – insbesondere dann, wenn es sich, wie in diesem Fall, um hochwertige Erzeugnisse handelt, die als Symbol für italienische Handwerkskunst und Stil weltweit anerkannt und geschätzt sind." © auto motor und sport