Ganz offensichtlich mit Zweizylinder-Boxer-Motor nach BMW-Vorbild entwickelt der chinesische Hersteller Benda die BD250-3B. Kommt sie wirklich nur als 250er?
Im April 2025 schien vor allem BMW im Fokus chinesischer Nachahmer gewesen zu sein. Neben der Sukuli S 1000 RR tauchte sogar ein "neuer", luftgekühlter 900er-Boxer von Crystalburn/CBNMotor auf, mitsamt der Ankündigung eines Retro-Roadster-Modells. Und der bereits etablierte chinesische Motorrad-Hersteller Benda entwickelt ebenfalls einen Roadster mit Boxer-Motor, allerdings moderner, mit Wasserkühlung.
Benda BD250-3B mit Boxer-Motor
Anscheinend, ihrem Typkürzel entsprechend, ist die Benda BD250-3B nur eine kleine 250er. Im April 2025 erschienen erste Abbildungen beim chinesischen Patentamt. Noch ohne technische Daten, doch der Hubraum ist bei Benda – bisher – immer in der Modell-Bezeichnung enthalten.
Wasserkühlung und circa 250 Kubik
Angaben zur Leistung der Benda BD250-3B sind bislang nicht durchgesickert, doch die modern erscheinende Motor-Konstruktion mit Wasserkühlung und vertikaler Durchströmung der Zylinder von oben nach unten – wie bei BMW seit 2013 – lässt mindestens 100 PS Literleistung erwarten. Bei 250 Kubik wären das also mindestens 25, wohl eher über 30 PS – bei relativ hohen Drehzahlen, zumal für Boxer-Verhältnisse.
Video: Live vor Ort: Benda LFC 700 Pro, Darkflag und Napoleon auf der Eicma 2024
Fahrwerk mit unkonventionellen Details
Technisch mindestens so interessant wie der Boxer-Motor der Benda BD250-3B ist ihr unkonventionell konstruiertes Fahrwerk. Dicke Stahlrohre verlaufen als Hauptrahmen vom Heck bis zum Lenkkopf über dem mittragenden Triebwerk. Bei der ungewöhnlich anmutenden Vorderradführung handelt es sich wohl um eine Standard-Telegabel mit Verkleidung.
Aufwendige Umlenkung und Kette statt Kardan
Umso außergewöhnlicher ist die hinten am Boxer-Motor gelagerte Aluminium-Hinterradschwinge der Benda BD250-3B, mit unten hängendem Zentralfederbein und aufwendigem Umlenkmechanismus. Ebenso fragwürdig erscheint der Endantrieb per Kette anstatt – wie bei BMW und Boxer üblich – per Kardan.
Hydraulik mit Automatik?
Scheinbar kommt bei der Benda BD250-3B für die Umlenkung des Kraftflusses um 90 Grad von der längs liegenden Kurbelwelle des Boxer-Motors zum Kettenritzel eine Hydraulik zum Einsatz. Um eine Automatik handelt es sich hierbei wohl nicht, denn auf den Patent-Abbildungen sind sowohl Kupplungs-Handhebel als auch Fußschalthebel vorhanden.
Kommt die Benda BD250-3B mit Boxer? Auch nach Europa?
Nicht aus allen, aber aus den meisten Patentanmeldungen von Benda sind reale Serienmodelle geworden. Selbst jene mit extravaganter Fahrwerkskonstruktion wie die Benda Napoleon Bob, oder mit Klappscheinwerfern wie die Benda LFC 700 Pro. Außerdem ist Benda inzwischen in Europa präsent, auch in Deutschland und Österreich.
Weitere neue Boxer-Modelle mit mehr Hubraum?
Dass der kleine Boxer-Roadster Benda BD250-3B im Jahr 2026 oder später zu uns kommt, ist also gar nicht so abwegig. Umso wahrscheinlicher sind weitere Boxer-Modelle mit mehr Hubraum. Wie bei der Benda Dark Flag 500 mit V4-Motor, auf die inzwischen die Benda Dark Flag 950, ebenfalls mit V4, folgte.
Fazit
Beim chinesischen Patentamt tauchten im April 2025 erste Abbildungen der neuen Benda BD250-3B auf – offenbar mit Boxer-Motor nach BMW-Vorbild, allerdings mit nur circa 250 Kubik. Eigenständig und extravagant ist das Fahrwerk des kleinen Roadsters konstruiert, mit aufwendigem Umlenkmechanismus zwischen Aluminium-Hinterradschwinge und mittragendem Boxer-Motor. Technische Daten und Termine zur Benda BD250-3B liegen bislang nicht vor, doch ähnlich unkonventionelle Konzepte hat Benda inzwischen in Serie realisiert. Diverse Boxer-Modelle mit mehr als 250 Kubik könnten folgen. © Motorrad-Online
